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Munich-Chicago Lung Conference 2024: Umweltfaktoren und Komplexität chronischer Lungenkrankheiten im Fokus

Events, Environmental Health, EPI, LHI,

Führende Lungenexperten aus den USA und Europa trafen sich in Hohenkammer bei München zur zweiten Ausgabe der Munich-Chicago Lung Conference. Nach dem erfolgreichen Auftakt vergangenes Jahr in Chicago, setzte auch diese Veranstaltung neue Impulse in der Lungenforschung.

Önder Yildirim (Institut für Lungengesundheit und Immunität, Helmholtz Munich) und Scott Budinger (SQLIFTS, Northwestern Medicine, Chicago) eröffneten die Konferenz und beleuchteten die zunehmende Komplexität von Lungenerkrankungen sowie die Rolle von Umweltfaktoren. Besonders kritisch sei die Lage bei der COPD, wie Yildirim hervorhob: In Deutschland gibt es rund 7 Millionen COPD-Patienten, und die Krankheit ist nach wie vor unheilbar.

Viel Fokus auf Rauchen, zu wenig auf Umweltfaktoren?

In ihrer Keynote forderte Annette Peters (EPI, Helmholtz Munich), über die Risikofaktoren von Lungenkrankheiten anders nachzudenken: „Müssen wir die Risikofaktoren Rauchen und Umweltbelastungen wie Luftverschmutzung neu bewerten?“ Bart Vanaudenaerde von der Universität Leuven bejahte das und ergänzte in seinem Vortrag über Lungentransplantationen, dass Luftverschmutzung die chronische Abstoßung beeinflusst: „Wenn die Verschmutzungswerte steigen, sehen wir innerhalb von Tagen stärkere Abstoßungsreaktionen bei den Patienten.“

Daniel Kreisel von der Washington University in St. Louis präsentierte neueste Erkenntnisse zu Immunmechanismen bei Lungentransplantationen. Sein Team nutzt In-vivo-Bildgebung, um die Rolle von Immunzellen bei Abstoßungen nachzuverfolgen.

Aufruf zur personalisierten Medizin

Ein zentrales Thema der Konferenz war die Heterogenität bei Lungenerkrankungen, insbesondere bei COPD. Klaus Rabe von der Lungenklinik Großhansdorf stellte fest: „COPD betrifft nicht nur ältere Raucher. Angesichts alternder Bevölkerungen müssen wir auch Risikofaktoren für jüngere Menschen und sogar Frühgeborene berücksichtigen.“ Daiana Stolz von der Universität Freiburg betonte die Komplexität der Diagnose und Behandlung: „Es gibt keine universelle Diagnosemethode für COPD – daher auch keine Einheitsbehandlung.“

Nachwuchswissenschaftler treiben Innovation voran

Der wissenschaftliche Nachwuchs beeindruckte ebenfalls mit seinen Arbeiten. Yuexin Chen (PRM, Helmholtz München) präsentierte ihre Forschung zur Schädigung der kleinen Atemwege in frühen COPD-Stadien, und Aicha Jeridi (LHI, Helmholtz München) erforscht die Ferroptose, eine Art programmierten Zelltods und wie er verhindert werden kann. Die jungen Forscher präsentierten ihre Projekte in Vorträgen und Poster-Sessions und tauschten sich intensiv mit erfahrenen Wissenschaftlern aus.

Eine kollaborative Zukunft

Nach zwei Tagen voller Diskussionen endete die Konferenz mit einer optimistischen Botschaft von Scott Budinger und Önder Yildirim: „Diese transatlantische Zusammenarbeit wird ein Eckpfeiler im Kampf gegen Lungenerkrankungen. Wir freuen uns auf die Fortsetzung dieser wichtigen Gespräche 2025 Jahr in Chicago.“

 

Über die Munich-Chicago Lung Conference

Seit 2023 organisieren das Institut für Lungengesundheit und Immunität (LHI) am Helmholtz München und das Simpson Querrey Lung Institute for Translational Sciences (SQLIFTS) an der Northwestern University, Chicago, die Konferenz. Sie findet jährlich abwechselnd in Chicago und München statt und widmet sich neuesten Entwicklungen in der Umwelt- und Altersforschung zu Lungenerkrankungen mit Schwerpunkt auf Prävention und regenerativer Medizin.

https://www.copd-inet.com/

Organisatoren: Önder Yildirim, Roxana M. Wasnick (Helmholtz Munich), Jürgen Behr (LMU Klinikum), Scott Budinger, and Karen M. Ridge (Northwestern University)