Exzellente Promotionsleistungen ausgezeichnet
In diesem Jahr gingen die Doktorandenpreise an Florencia Merino und Ruyu Ma. Beide Nachwuchswissenschaftlerinnen überzeugten durch exzellente wissenschaftliche Arbeiten während ihrer Promotion.
Florencia Merino erforscht die Ursprünge der periventrikulären Heterotopie, einer Gehirnfehlbildung, die bislang vor allem auf Defekte in der neuronalen Migration während der Entwicklung zurückgeführt wurde. Ihre Arbeit stellt diese gängige Annahme infrage und zeigt, dass vielmehr eine frühzeitige Fehlfunktion neuraler Stammzellen – also der Vorläuferzellen von Neuronen – die Hauptursache der Erkrankung ist. Durch die Verlagerung des Fokus von der späten neuronalen Migration hin zu frühen Defekten in Stammzellen eröffnet ihre Forschung neue Ansätze für therapeutische Interventionen bereits in sehr frühen Entwicklungsstadien.
Ruyu Ma hat eine neue Generation biolumineszenter Bildgebungssysteme entwickelt, die ein maßgeschneidertes optisches Design mit einer ultraempfindlichen Kamera vereinen. Damit lässt sich die Dynamik molekularer und zellulärer Prozesse in Echtzeit sichtbar machen — ganz ohne externe Lichtquelle. Diese Innovation reduziert die Phototoxizität deutlich und ermöglicht die Langzeitbeobachtung lebender Zellen. Ihre interdisziplinäre Arbeit schlägt eine Brücke zwischen optischer Ingenieurwissenschaft und Biologie und hat zahlreiche fachübergreifende Kooperationen angestoßen.
Nachwuchsförderung als zentrale Säule bei Helmholtz Munich
Helmholtz Munich misst der Förderung junger Talente große Bedeutung bei. Die Programme der Helmholtz Munich Graduate School (HELENA) bieten Promovierenden eine Forschungsumgebung, die persönliche Entwicklungsmöglichkeiten in den Fokus setzt. Ziel ist es, den wissenschaftlichen Nachwuchs bestmöglich auf eine Karriere innerhalb und außerhalb der Wissenschaft vorzubereiten.
Vorbildliche Betreuung durch Otmar Schmid
Mit dem Best Supervisor Award wurde erstmals Dr. Otmar Schmid ausgezeichnet. Er leitet die Forschungsgruppe „Pulmonary Aerosol Delivery“ am Institut für Lungengesundheit und -immunität. Die Auszeichnung würdigt sein kontinuierliches Engagement für die wissenschaftliche Begleitung und Förderung von Promovierenden. Besonders hervorgehoben wurden seine offene Kommunikationskultur, sein konstruktives Feedback und seine Unterstützung bei der beruflichen Entwicklung junger Forschender.
„Während meiner gesamten beruflichen Laufbahn habe ich mich für die Wissenschaft und das Streben nach einem tieferen Verständnis der Welt um uns herum begeistert. Die nächste Generation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu inspirieren und diese Leidenschaft mit ihnen zu teilen, ist für mich persönlich jedoch noch lohnender als die Wissenschaft selbst“, so Otmar Schmid.
In seiner Forschung beschäftigt sich Schmid mit neuen Ansätzen zur Inhalationstherapie bei Lungenerkrankungen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Entwicklung von Modellen, die die Lungenprozesse während der Inhalationstherapie realistisch nachbilden. Sein Ziel ist es, Medikamente so zu verabreichen, dass sie möglichst effizient genau dort ankommen, wo sie in der Lunge wirken sollen. Dazu entwickelt seine Gruppe unter anderem patientenfreundliche Inhalationssysteme und arbeitet an bildgebenden Verfahren, die eine gezielte Medikamentenverteilung sichtbar machen.
Preisverleihung durch lokale Partner
Die Auszeichnungen wurden gemeinsam von der Helmholtz Munich Graduate School (HELENA), dem Verein der Freunde und Förderer (VdFF) des Forschungszentrums sowie der Stiftung AtemWeg vergeben. Sie unterstreichen das gemeinsame Engagement für eine zukunftsorientierte Forschungslandschaft, in der Talente wachsen und sich entfalten können.