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Porträt Martin Göttlicher
Matthias Tunger Photodesign

Prof. Dr. Martin Göttlicher

Direktor des Instituts für Molekulare Toxikologie und Pharmakologie in gemeinsamer Berufung mit der Technischen Universität München auf den Lehrstuhl für Toxikologie und Umwelthygiene

„Wissenschaft und Kommunikation sind getrieben von der Frage, wie sich ausgewählte Chemikalien auf die menschliche Physiologie auswirken. Warum könnte dies einerseits schädlich sein und wie andererseits eine sichere Grundlage, um die Lebensqualität zu verbessern oder Krankheiten zu behandeln?“

“Science and communication are driven by the question how selected chemicals have an impact on human physiology. Why could this be harmful on one side and how, on the other side, a safe basis to improve quality of life or to treat a disease?”

Academic Pathway and Research Area

Die medizinische Grundausbildung führte zu einer Doktorarbeit in Toxikologie, die sich mit der Frage befasste, ob der Ah-Rezeptor für das Seveso-Gift "Dioxin" auch ein Ziel für aromatische Amine sein könnte.

Das Postdoc-Stipendium am Karolinska-Institut in Stockholm (1991-1994) war dem Verständnis der Physiologie eines damals neu entdeckten Mitglieds der Steroidrezeptorfamilie gewidmet. Die Schlüsselentdeckung war, dass Fettsäuren nicht nur "Treibstoff" für den Körper sind, sondern auch einen dieser Rezeptoren, den so genannten PPARa, direkt aktivieren können und dadurch ihren eigenen Stoffwechsel auf der Ebene der Genexpression beeinflussen.

Als Gruppenleiter am Forschungszentrum Karlsruhe (heute KIT) entdeckte er zusammen mit Thorsten Heinzel, dass das etablierte Antiepileptikum Valproinsäure in einen grundlegenden Prozess der Genregulation und der zellulären Steuerungsvorgänge eingreift, nämlich in die Deacetylierung von Proteinen wie den Histonen des zellulären Chromatins oder vieler anderer acetylierter Proteine. Diese Beobachtung lieferte zum einen eine Erklärung für die bekannte teratogene Nebenwirkung der Valproat-Behandlung während der Schwangerschaft und inspirierte zum anderen zahlreiche Versuche, die Histon-Deacetylase-Hemmung durch Valproinsäure für die Behandlung von Krebs auszunutzen.

2003 wechselte er als Leiter des Instituts für Toxikologie an die Helmholtz-Gemeinschaft München (damals noch GSF). Er erweiterte seinen eigenen Forschungsschwerpunkt zu Histon-Deacetylasen um neue Projekte im Bereich Körpergewicht und Stoffwechselkontrolle. Darüber hinaus war er bis 2013 als Sprecher des Programms Umwelt und Gesundheit für die Positionierung der GSF in den Förderlinien der Helmholtz-Zentren verantwortlich. Bis heute trägt er zur kontinuierlichen Weiterentwicklung des Projektportfolios der frühen Wirkstoffforschung von Helmholtz München bei.

Forschungsthemen und Expertise

Molecular and cell biology technologies

Resolving and understanding modes of action of selected chemicals 

Interpretation and exploitation of molecular mechanisms in the physiological context of health and disease

   

Honors and Awards

  • German Cancer Award
    2006

  • “Habilitation fellowship” by the German Research Council (DFG)
    1994-1996

  • Long-term fellowship by the European molecular biology organization (EMBO)
    1991-1992

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