Neue Methode zur Untersuchung der Struktur und Dynamik von anspruchsvollen Membranproteinen
Forschende haben einen neuen Ansatz entwickelt, um die Komplexität von NMR-Experimenten zu verringern und die Untersuchung von Membranproteinsystemen von pharmazeutischer Bedeutung zu erleichtern.
In einer neuen Studie nutzte das Team von Prof. Franz Hagn, Wissenschaftler am Institut für Strukturbiologie, so genannte Split-Inteins, um Membranproteine herzustellen, die in Experimenten der Kernspinresonanzspektroskopie (NMR) nur teilweise sichtbar sind. Die NMR-Spektroskopie ist eine vielseitige Methode zur Untersuchung der Struktur, Dynamik und Wechselwirkungen von (Bio-)Molekülen, wie z. B. Proteinen, mit hoher Auflösung, wird aber durch starke Signalüberlappung mit großen Biomolekülen eingeschränkt. Der hier vorgestellte Ansatz reduziert die Komplexität der NMR-Messungen deutlich und erleichtert die Untersuchung großer und anspruchsvoller Membranproteinsysteme von pharmazeutischer Bedeutung erheblich.
„Mit dieser Arbeit erreichen wir einen Durchbruch für zukünftige NMR-Experimente an Membranproteinen, die immer unter ihrer hohen Komplexität litten. Es ist vorstellbar, dass nur der funktionell relevante Teil eines Membranproteins sichtbar gemacht werden kann, um die Experimente noch weiter zu vereinfachen. Ein solcher Ansatz wird die Analyse von Membranproteinstrukturen und deren Wechselwirkung mit Wirkstoffmolekülen mittels NMR beschleunigen“, sagt Prof. Hagn.
Originalpublikation
Daniilidis et al. (2024): Efficient Segmental Isotope Labeling of Integral Membrane Proteins for High-Resolution NMR Studies. Journal of the American Chemical Society. DOI: 10.1021/jacs.4c03294