Dysglykämie bei Kindern mit präsymptomatischem Typ-1-Diabetes und Timing von Interventionsmaßnahmen
Der klinischen Diagnose Typ-1-Diabetes gehen präsymptomatische Stadien voraus, die durch das Vorhandensein von zwei oder mehr Inselautoantikörpern gekennzeichnet sind. Stadium 1 ist durch normale Blutglukosewerte charakterisiert, während Stadium 2 durch Dysglykämie definiert ist. Die Kriterien zur Definition für Stadium 2 unterscheiden sich jedoch zwischen führenden Fach- bzw. Expertengruppen. Ursprünglich wurde Stadium 2 von TrialNet definiert, wobei gezeigt wurde, dass eine Therapie mit dem monoklonalen Anti-CD3-Antikörper Teplizumab die Progression vom Stadium 2 zum symptomatischen Stadium 3 bei Personen verzögert, die diese Stadium 2 Definition erfüllen. Diese Definition wurde dann von der American Diabetes Association und einem Experten-Konsens-gremium überarbeitet. Forschende des Instituts für Diabetesforschung bei Helmholtz Munich untersuchten nun erstmals den Zusammenhang der unterschiedlichen Dysglykämie-Kriterien mit dem Fortschreiten zum symptomatischem Stadium 3 Typ-1-Diabetes. Basierend auf den unterschiedlichen Dysglykämie-Kriterien zeigen die Ergebnisse der Studie mögliche Zeitpunkte für interventionelle Therapien bei Kindern mit präsymptomatischem Typ-1-Diabetes auf. Ihre Analyse wurde in The Lancet Diabetes & Endocrinology veröffentlicht.
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Original-Publikation
Hummel et. al (2024): Dysglycaemia definitions and progression to clinical type 1 diabetes in youth with multiple islet autoantibodies. The Lancet Diabetes & Endocrinology. DOI: https://doi.org/10.1016/S2213-8587(24)00337-1