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Hopfen Hallertau
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Neue Hoffnung für Bayerns Hopfenanbau: PANHOP-Projekt zur Züchtung resistenter Sorten

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Im Rahmen des neuen Forschungsprojekts PANHOP bei Helmholtz Munich werden durch genomunterstützte Züchtung und Entschlüsselung des komplexen Hopfen-Genoms die Grundlagen für resistente Sorten entwickelt, die den Auswirkungen des Klimawandels und Schädlingsbefalls entgegenwirken und die Aromaeigenschaften verbessern.

Hopfen, eine der ikonischen Kulturpflanzen Bayerns und Herzstück der Brauindustrie, gerät durch den Klimawandel und seine Auswirkungen unter Druck. Die Region Hallertau, die eines der weltweit größten zusammenhängenden Anbaugebiete für Hopfen darstellt, verzeichnete in den vergangenen Jahren bereits bedeutende Ernteeinbußen aufgrund von Trockenheit und verändertem Schädlingsbefall. Infolgedessen ist es von großer Bedeutung, neue, resistente Hopfensorten zu züchten und auszuwählen, um den Anbau langfristig zu sichern. Hier kommt das PANHOP-Projekt ins Spiel, das durch die Bayerische Forschungsstiftung mit rund 316.000 Euro gefördert wird.

Der Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, Dr. Florian Herrmann unterstreicht bei der Übergabe des Förderbescheides die Bedeutung des Projekts: „Bayern ist Bier- und Hopfenland Nummer 1! Weltweit stehen sie für Tradition, vielfältigen Genuss und höchste Qualität. Um den internationalen Markt auch in Zukunft bedienen können, sind die bayerischen Hopfenbauern auf Sorten angewiesen, die steigende Temperaturen und sinkende Niederschläge besser vertragen. Mit dem Vorhaben PANHOP werden ausgewählte Hopfensorten mit besonderer Relevanz untersucht und so die Weichen in Richtung Zukunft gestellt. Den Forschungspartnern wünsche ich viel Erfolg und der Bayerischen Forschungsstiftung danke ich für ihre Unterstützung dieses innovativen Vorhabens.“

„Das PANHOP-Projekt verkörpert geradezu idealtypisch das, was die Bayerische Forschungsstiftung gemäß ihrem gesetzlichen Auftrag fördern soll: Das Vorhaben kombiniert wissenschaftliche Exzellenz mit unternehmerischem Pioniergeist, um unter Einsatz von Hochtechnologien gemeinsam eine Lösung für die Herausforderungen von Klimawandel und Umwelteinflüssen zu finden, und das mit Anwendungsbezug in einem traditionsreichen bayerischen Wirtschaftszweig“ ergänzt Prof. Dr. Dr. h.c. (NAS RA) Arndt Bode, Präsident der Bayerischen Forschungsstiftung.

Ein wichtiges Ziel des PANHOP-Projekts ist die Nutzung der genomunterstützten Züchtung, die bereits bei vielen anderen Kulturpflanzen große Erfolge verzeichnen konnte. Im Rahmen des Projekts werden für ausgewählte Hopfensorten, darunter auch solche mit besonderer Bedeutung für den bayerischen Anbau, vollständige Genomsequenzen erstellt und miteinander verglichen. Ziel ist es, Gene zu identifizieren, die für Resistenz gegenüber Schädlingen und Umwelteinflüssen wie Trockenheit verantwortlich sind. Gleichzeitig werden auch Gene untersucht, die für die Ausprägung von Aromaeigenschaften des Hopfens von Bedeutung sind.

"Die so gewonnenen Erkenntnisse stellen wichtige Eckpfeiler dar für die gezielte Auswahl und Verbesserung unserer bayerischen Hopfensorten", betont Dr. Manuel Spannagl von Helmholtz Munich, der das PANHOP-Projekt leitet. Gemeinsam mit Dr. Alexander Feiner von der Simon H. Steiner, Hopfen, GmbH (Hopsteiner) aus Mainburg, bildet er das Kernteam des Projekts. Die Hoppebräu GmbH ist zudem als assoziierter Partner beteiligt.

Das PANHOP-Projekt bringt neue Hoffnung für den bayerischen Hopfenanbau, indem es eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für die Entwicklung resistenter Sorten schafft. Damit können die Herausforderungen des Klimawandels und die Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf den Anbau von Hopfen effektiv bewältigt werden.