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Erfolg im Doppelpack – Timo Müller und Ben Engel erhalten ERC Consolidator Grant

Awards & Grants, Diabetes, IDO, Pioneer Campus,

Helmholtz Munich wirbt zwei ERC Consolidator Grants ein: Timo Müller vom Institut für Diabetes und Adipositas mit „TRUSTED“ und Ben Engel, ehemals Helmholtz Pioneer Campus, mit „cryOcean“. Sie gehören zu den erfolgreichen 12 Prozent von insgesamt 2.652 Bewerbenden, die eine ERC Förderung erhalten.

Portrait Timo Müller
IDO, Institute for Diabetes and Obesity

Bereits 2013 beschrieben Matthias Tschöp und Timo Müller einen Wirkstoff, der gleichzeitig die Rezeptoren für das Glukagon-ähnliche Peptid-1 (GLP-1) und das Glukose-abhängige insulinotrope Polypeptid (GIP) aktivieren kann. Im Jahr 2021 entdeckte das Team von Timo Müller, dass der GIP-Rezeptor im Gehirn eine wesentliche Rolle für die Wirksamkeit dieses neuen Ko-Agonisten spielt. GIP und GLP-1 Ko-Agonisten haben mittlerweile die Phase-III-Studien durchlaufen und gehören zu den vielversprechendsten neuen Wirkstoffen für die Behandlung von Adipositas und Typ-2 Diabetes.

Auf den Spuren des Stoffwechsel-Rezeptors GIP

Dass der GIP-Rezeptor im Gehirn eine zentrale Rolle bei der Regulation des Energiestoffwechsels spielt, ist zwar durch die früheren Studien bekannt – seine zentralen Wirkmechanismen sind jedoch noch völlig unklar. Zudem deuten Studien darauf hin, dass sowohl die Aktivierung, als auch die Hemmung dieses Rezeptors einen positiven Einfluss auf den Energie- und Glukosestoffwechsel hat.

Mit „TRUSTED“ rückt Timo Müller diese ungelösten Fragen rund um den GIP-Rezeptor in den Fokus seiner Forschung. Er will herausfinden, wo und durch welche Mechanismen der Rezeptor im Gehirn den Energie- und Glukosestoffwechsel beeinflusst. Sein Ziel ist es, dadurch neue Ansatzpunkte für künftige Adipositas- und Diabetestherapien zu finden. In diesem Vorhaben wird er vom Europäischen Forschungsrat nun mit rund zwei Millionen Euro unterstützt.

„cryOcean“ – Meeresalgen als Schlüssel im Kampf gegen den Klimawandel

Ben Engel erhält den ERC Consolidator Grant für sein Projekt „cryOcean“, in dem er die molekulare Architektur photosynthetischer Organellen in Meeresalgen erforscht. Ein großer Teil der Photosynthese und damit der Erzeugung von Sauerstoff auf der Erde werden durch die Chloroplasten in Meeresalgen geleistet. Doch deren molekulare Organisation ist bislang noch unzureichend erforscht.

Mit seinem innovativen Ansatz der Kryo-Elektronentomographie will Ben Engel die Architektur der Chloroplasten verschiedenster Meeresalgen untersuchen und erforschen, wie die Energie des Sonnenlichts von den Chloroplasten eingefangen und zur Bindung von Kohlendioxid genutzt wird. Angesichts des Klimawandels erhofft er sich dadurch Erkenntnisse darüber, wie Chloroplasten auf wechselnde Umweltbedingungen im Meer reagieren. Darauf aufbauend wären neue Strategien zur Verbesserung der Photosynthese denkbar, die letztlich zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen könnten.

Ben Engel hat das Zentrum vor Kurzem verlassen und eine Assistenzprofessur für Strukturbiologie und Biophysik am Biozentrum der Universität Basel angenommen.

313 neue ERC Consolidator Grants zur Lösung großer wissenschaftlicher Fragen

Mit seinen Consolidator Grants will der Europäische Forschungsrat Forschenden, die nach ihrem PhD-Abschluss bereits sieben bis zwölf Jahre Erfahrung gesammelt haben und eine vielversprechende wissenschaftliche Erfolgsbilanz vorweisen, dabei unterstützen, ihre eigene Forschungsgruppe aufzubauen oder zu stärken. Die Maximalförderung beträgt zwei Millionen Euro, die über einen Zeitraum von fünf Jahren ausgezahlt werden kann.