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Helmholtz Munich - AOK Signing
Helmholtz Munich | ©Petra Nehmeyer

Helmholtz Munich und AOK starten gemeinsames Vorhaben für mehr Gesundheitskompetenz bei Kindern und Jugendlichen

Public Engagement, Diabetes,

Die Corona-Pandemie hat es besonders verdeutlicht: Gute Gesundheitsinformation finden, verstehen und bewerten zu können, ist eine wichtige Voraussetzung, um sich vor Fake News zu schützen. Schon Kinder und Jugendliche gilt es daher, in ihrer Gesundheitskompetenz zu stärken, damit sie ihre Gesundheit selbstbestimmt positiv beeinflussen und sich im Gesundheitssystem sicher bewegen können. Dies sind zentrale Ziele eines neuen Vorhabens, das mit Förderung der AOK Bayern jetzt bei Helmholtz Munich startete. Kernstück wird eine gemeinsam mit Schüler:innen und Lehrkräften zu entwickelnde Lern- und Informationsplattform mit multimedialen Angeboten zu Gesundheitsförderung und Prävention sein.

„Wir möchten die Jugendlichen dabei unterstützen, eigenverantwortliche und gute Entscheidungen für ihre Gesundheit zu treffen“, sagt Dr. Irmgard Stippler, Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern. „Dabei geht es nicht darum, dass wir oder jemand anderes sagt, was richtige oder falsche Informationen sind. Wir geben den Jugendlichen mit diesem Projekt das Werkzeug an die Hand, Informationen selbstständig zu beurteilen und auf dieser Basis Entscheidungen zu treffen.“

Prof. Martin Hrabě de Angelis, Forschungsdirektor bei Helmholtz Munich betonte: „Als das deutsche Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt sehen wir uns in der Verantwortung, das Wissen, das wir zu Gesundheitsfragen bei uns generieren, auch an die Gesellschaft weiterzugeben. Der weltweite Anstieg von Volkskrankheiten wie Diabetes oder krankhaftes Übergewicht bestätigen uns in dieser wichtigen Aufgabe“, sagte Hrabě de Angelis. „Das neue Vorhaben ist eines unserer Leuchtturmprojekte, mit dem wir bereits die jungen Menschen stärken möchten.“

Lern- und Informationsplattform von und für Schüler:innen und Lehrkräfte

Die Idee für das Vorhaben beruht auf aktuellen Studien zur Gesundheitskompetenz von Jugendlichen. Sie zeigen einerseits eine deutliche Diskrepanz zwischen der Eigen- und Fremdeinschätzung von Schüler:innen und deren Lehrkräften hinsichtlich ihrer digitalen Gesundheitskompetenz. Besonders schwer fällt Kindern und Jugendlichen demnach das Suchen, Finden und Bewerten von digitalen Gesundheitsinformationen. So entstand die Idee für eine partizipative Entwicklung einer allgemeinverständlichen und unabhängigen Informations- und Lehrplattform, bei der die Schüler:innen selbst im Mittelpunkt der Entwicklung stehen. Im gesamten Prozess fließt das Feedback der Schüler:innen sowie der Lehrkräfte regelmäßig in die Weiterentwicklung der Plattform ein. Diese Herangehensweise basiert auf dem Prinzip des Design Thinking. Der Innovationsansatz wird in Wissenschaft und Industrie genutzt, um nutzerorientierte Lösungen zu entwickeln.

Vermittlung von fundiertem Wissen und praktischen Methoden

In der Pilotphase des Projektes erhalten die Beteiligten im Rahmen des Vorhabens fundiertes Wissen und praktische Methoden zu Gesundheitskompetenz und verschiedenen Gesundheitsthemen, darunter etwa zu Ernährung, Bewegung oder Stressreduktion. Teilnehmende Modellschulen in Bayern wenden diese Erkenntnisse anschließend direkt zur Gründung eigener Arbeitsgruppen an. Im Rahmen dieser Arbeitsgruppen können Schüler:innen eigene Projekte zu Gesundheitsthemen entwickeln. Dazu erhalten sie auch praktische Anleitung im Projektmanagement. Darüber hinaus können die Jugendlichen ihre Erfahrungen und ihr Wissen durch Peer-Teaching, also Lernen durch Lehren, an ihre Mitschüler:innen weitergeben.

Das Vorhaben soll damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Ziele des Nationalen Aktionsplans Gesundheitskompetenz leisten, der mit Förderung der Robert Bosch Stiftung und des AOK-Bundesverbands von einem Expertenkreis unter anderem der Universität Bielefeld und der Hertie School erarbeitet wurde.

Im Anschluss an die Pilotphase soll das Vorhaben von den Modellschulen ausgehend auf ganz Bayern ausgeweitet werden.

Informationen zu den Einrichtungen: