Helmholtz Munich wirbt drei neue ERC Starting Grants ein
Helmholtz Munich startet mit einem dreifachen Erfolg ins neue Jahr: Das Forschungszentrum wirbt gemeinsam mit Nachwuchswissenschaftlern drei ERC Starting Grants des Europäischen Forschungsrat (ERC) ein. Die Forschenden haben die Vision, mit ihrer Arbeit bahnbrechende Lösungen für eine gesündere Gesellschaft zu entwickeln.
Matthias Tschöp, CEO von Helmholtz Munich:
„Mit 42 eingeworbenen ERC Grants erzielt Helmholtz Munich ein herausragendes Ergebnis, das unsere erfolgreiche Forschungsstrategie auf internationaler Ebene bestätigt. Exzellente Grundlagenforschung ist die Basis für erfolgreichen Transfer zum Patienten.“
Ziel der ERC Starting Grants ist es, den wissenschaftlichen Nachwuchs dabei zu unterstützen, eine eigene Laufbahn zu einzuschlagen und den Übergang zur unabhängigen und selbständigen Forschung zu schaffen. Antragstellende beliebiger Nationalität müssen zwei bis sieben Jahre Erfahrung nach Abschluss ihrer Promotion und eine vielversprechende wissenschaftliche Erfolgsbilanz vorweisen. Der Europäische Forschungsrat fördert herausragende Forschungsprojekte mit einer Summe von bis zu 1,5 Millionen Euro in einem Projektzeitraum von maximal 5 Jahren. Zwei der drei Preisträger treten die erfolgreich eingeworbenen Grants bei Helmholtz Munich an.
Dominik Jüstel, Computational Health & Bioengineering:
Radiomics entwickelt sich zu einem wichtigen Akteur in der modernen Medizin. Das Forschungsfeld beschäftigt sich damit, klinische Informationen aus Bildgebungsdaten mittels Mathematik und Datenwissenschaften zu gewinnen. Die derzeitige Methodik hinkt dem Forschungsstand der künstlichen Intelligenz allerdings hinterher. Dominik Jüstel will deshalb den gesamten Workflow der medizinischen Bildgebung – von der Hardware bis zur klinischen Interpretation – in eine intelligente Software integrieren und dadurch den Schritt von undurchsichtigem maschinellen Lernen zu intelligenten Radiomics-Methoden verwirklichen. Als ersten klinischen Anwendungsfall nutzt er die Darstellung peripherer Nerven mittels Optoakustik. Jüstels Ansatz hat das Potenzial, frühe Anzeichen peripherer Neuropathie zu erkennen, z.B. im Zusammenhang mit Diabetes.
Nicolas Battich, Computational Health, Stammzellen & Pioneer Campus:
Das Wissen darüber, wie sich Stammzellen in all die verschiedenen Zelltypen im Körper entwickeln, birgt großes Potenzial für die regenerative Medizin. Künstliche Methoden zur Zelldifferenzierung im Labor bringen noch nicht die gewünschte Qualität der Zellen und sind meist ineffizient. Forschende wissen bereits, dass sich menschliche Stammzellen in andere Zellen differenzieren, indem sie Veränderungen in ihrer Genexpression steuern. Nicolas Battich will diese Steuerung genauer verstehen, indem er untersucht, wie die einzelnen Untereinheiten des Zellkerns die Beschaffenheit des Genoms und die Dynamik der Genexpression beeinflussen. Dafür wird er neue Methoden für die Einzelzellsequenzierung entwickeln, Werkzeuge wie CRISPR-Cas9 einsetzen und computergestützte Hilfsmittel auf der Grundlage modernster Deep-Learning-Methoden schaffen. Sein Ziel ist es, zu verstehen, wie Stammzellen die Genexpression steuern, um dann die Herstellung der gewünschten Zelltypen im Labor zu verbessern und die regenerative Medizin zu fördern.