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Noessner Lab | Helmholtz Munich

Medigene erweitert Helmholtz Munich IP-Rechte für die kostimulatorischen Switch-Proteine auf weitere Zelltypen

Transfer,

In Zusammenarbeit mit Helmholtz Munich erweitert Medigene sein Portfolio von kostimulatorischen Switch-Proteinen im Bereich der Krebsimmuntherapie. Durch eine Lizenzerweiterung können diese spezialisierten Proteine aus der Entwicklung von Helmholtz Munich nun in einer breiteren Palette von Zelltypen und Chimeric Antigen Receptor T-Zell (CAR-T) Therapien angewendet werden. Diese Entwicklung bietet neue Möglichkeiten zur Bewältigung anspruchsvoller Krebserkrankungen.

Die Medigene AG, ein immunonkologisches Plattformunternehmen, das sich auf die Erforschung und Entwicklung von T-Zell-Immuntherapien für solide Tumore konzentriert, hat die IP (intellectual property)-Lizenz für seine kostimulatorischen PD1-41BB- und CD40L-CD28-Switch-Proteine erweitert, die deren Anwendung auf weitere Zelltypen und den Einsatz in CAR-T-Therapien (Chimeric Antigen Receptor T cell) ermöglicht. Die Technologie der PD1-41BB und CD40L-CD28 kostimulatorischen Switch-Proteine wurde von Prof. Dr. Elfriede Nößner, Gruppenleiterin Immunanalytik bei Helmholtz Munich, entwickelt und ist exklusiv an das Unternehmen lizenziert.

Elfriede Nößner erläutert genauer, was hinter der Entwicklung dieser Proteine steckt: „Vor über 10 Jahren, als die molekularbiologischen Technologien ihren Aufschwung erlebten, dachte ich, dass es möglich sein sollte, die negativen Signale in der Mikroumgebung von solidem Krebs in stimulierende Signale für T-Zellen umzuwandeln. Ich entwickelte eine Reihe von chimären Proteinen und hatte dabei stets im Blick, wie sie die anti-tumorale Aktivität der T-Zellen verbesserten könnten. Zu beobachten, dass einige dieser wissenschaftlichen Kreationen nun einen Nutzen in der klinischen Anwendung und für den Patienten finden, erfüllt mich mit größter Zufriedenheit."

Die Erweiterung der IP-Lizenz ermöglicht den Einsatz der beiden kostimulatorischen Switch-Proteine, die derzeit mit den spezifischen, sensitiven und sicheren T-Zell-Rezeptoren (TCRs) des Unternehmens kombiniert werden, auf andere Zelltypen über T-Zellen hinaus. Dies bietet dem Unternehmen die Möglichkeit, die Vorteile anderer Immunzellen zu nutzen und die zerstörende Wirkung auf Tumorzellen, Proliferation und Persistenz seiner TCR-basierten Therapien zu verbessern.

Diese IP-Lizenzerweiterung ermöglicht es Medigene darüber hinaus, die Wirksamkeit von CAR-T-Therapien bei Patient:innen zu verbessern, die aufgrund der Hochregulierung von PD-L1 bei bestimmten Krebsarten einen Rückfall erleiden und auf frühere Behandlungsformen nicht ausreichend ansprechen.

“Wir freuen uns sehr, unsere hervorragende Zusammenarbeit mit Helmholtz Munich fortzusetzen und unsere IP-Lizenz zu erweitern, die es uns ermöglicht, die antitumorale Wirkung unserer kostimulatorischen PD1-41BB- und CD40L-CD28-Switch-Proteine über TCR-T-Therapien hinaus auf weitere Zelltypen auszudehnen”, sagte Dr. Selwyn Ho, Vorstandsvorsitzender bei Medigene. “Darüber hinaus fügt sich die Erweiterung dieser IP-Lizenz gut in unsere mittel- bis langfristige Strategie ein, uns auf die Behandlung von soliden Tumoren zu konzentrieren. Wir wollen diese Technologie auch gezielt an Unternehmen mit nachgewiesener CAR-T-Expertise verpartnern, um diesen neuartigen Therapieansatz weiterzuentwickeln. Dadurch könnten sich Möglichkeiten für neue Behandlungsmethoden eröffnen, die dazu beitragen könnten, den derzeitigen ungedeckten Bedarf bei schwer zu behandelnden bösartigen Erkrankungen zu adressieren.”

Meldung angepasst von Medigene

 

Weitere Informationenüber CAR-T-Zellen

CAR-T-Zellen sind eine Art der Immuntherapie, bei der T-Zellen genetisch so verändert werden, dass sie chimäre Antigenrezeptoren (CARs) exprimieren, bei denen es sich um eine auf den Tumor bindende Antikörperdomäne handelt, die mit Signalbereichen von αβT-Zellen kombiniert ist. Dieser Aufbau bietet sowohl eine antigenbindende als auch eine T-Zellen aktivierende Funktion gegen bestimmte Oberflächenantigene auf Tumorzellen. Diverse klinische Studien haben das therapeutische Potenzial dieses Konzepts gezeigt, was zu mehreren zugelassenen Produkten für verschiedene Indikationen geführt hat. Die Verbesserung bestehender CAR-T-Therapien kann für neue therapeutische Ansätze von Nutzen sein, insbesondere bei rezidivierenden und/oder Nicht-B-Zell- oder Nicht-Plasmazell-Erkrankungen, bei denen ein erheblicher ungedeckter Bedarf an zusätzlichen Behandlungsmöglichkeiten besteht.