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Wirkstoffkandidat für Morbus Wilson wird weiterentwickelt

Transfer,

Das Helmholtz Zentrum München und akademische Partner in den USA haben mit Arbormed eine exklusive Lizenzvereinbarung zur Weiterentwicklung und weltweiten Vermarktung eines potenziellen Medikaments zur Behandlung der Wilson-Krankheit abgeschlossen.

Die Lizenzvereinbarung basiert auf dem gemeinsamen Forschungserfolg des Helmholtz Zentrums München, der University of Michigan, der Iowa State University und der University of Wisconsin-Eau Claire, die in enger Zusammenarbeit Methanobactin identifiziert haben. Methanobactin ist ein von bestimmten methanotrophen Bakterien produziertes kleines Peptid, das aufgrund seiner außergewöhnlich hohen Kupferaffinität ein potenziellen Wirkstoffkandidaten für die Wilson-Krankheit darstellen könnte. In Tiermodellen konnten die Wissenschaftler bereits zeigen, dass die Behandlung mit diesem spezifischen Peptid eine schnelle Regenerierung der Leber bewirkt und auch ein akutes Leberversagen verhindert.

Arbormed wird die weitere präklinische und klinische Entwicklung von Methanobactin fortsetzen. Künftige Erkenntnisse sollen zum Nutzen der an Morbus Wilson Erkrankten in die klinische Anwendung umgesetzt werden. Der neue Wirkstoffkandidat hat das Potenzial für eine wirksamere Therapie von Patientinnen und Patienten, deren Lebererkrankung sich in einem fortgeschrittenen Stadium befindet. 

Über Morbus Wilson

Die Wilson-Krankheit ist eine vererbbare, seltene, aber folgenschwere Erkrankung der Kupferhomöostase. Sie führt zu starker Beeinträchtigung von Leber und Gehirn. Unbehandelt kann die Wilson-Krankheit tödlich verlaufen. Die derzeitigen klinischen Behandlungen mit Kupfer-Chelatoren können nur die „Spitze des Eisbergs“ der Kupferüberlastung reduzieren, aber Kupfer nur kaum systemisch abbauen. Derzeit erhalten Patientinnen und Patienten diese Therapie mehrmals täglich und lebenslang, was für viele Betroffene mit schweren Nebenwirkungen und einer sehr unbefriedigenden Patienten-Compliance verbunden ist.