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Eröffnung Sicherheitslabor Augsburg
Eröffnung Sicherheitslabor Augsburg

Schutz vor Pandemien dank Augsburger Hightech-Labor

Transfer, Environmental Health, Molecular Targets and Therapeutics,

EU-Projekt PerForM-REACT stärkt Pandemic Preparedness 

 

Am 11. März 2024 wurde im Rahmen des EU-geförderten Projekts „PerForM-REACT“ zur Pandemievorsorge die Erweiterung des Sicherheitslabors in Augsburg eröffnet. Es ermöglicht die Forschung mit modernster Hightech-Infrastruktur. Das gemeinsame Vorhaben von Helmholtz Munich und dem Universitätsklinikum Augsburg stärkt die Effektivität der Pandemieprävention und die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereich der Gesundheitsforschung. Es ist Teil der europäischen COVID-19-Hilfe „REACT-EU“ und des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung.

Das EU-Projekt PerForM-REACT widmet sich der „Pandemic Preparedness“, also der effektiven Vorsorge vor Pandemien: Ziel ist es, durch vorhandene Forschungsinfrastrukturen und interdisziplinärere Zusammenarbeit bestmöglich vorbereitet zu sein, wenn eine neue Pandemie droht. Innerhalb von rund zwei Jahren konnte von den Projektpartnern Helmholtz Munich, Universitätsklinikum Augsburg und Technische Universität München im Rahmen eines Bayerischen Netzwerks, lokalisiert an den Standorten Neuherberg, Augsburg, Garching und München modernste Infrastruktur etabliert werden. Mit dieser einzigartigen Forschungsinfrastruktur sind die Wissenschaftseinrichtungen noch näher zusammengerückt, um sich der Bekämpfung und Vorbeugung von Pandemien zu widmen. Konkret dient sie dazu, Präventionsstrategien zur Pandemievorsorge zu erarbeiten und Managementstrategien zur schnellen Reaktion zu ermöglichen. Die Eröffnung der Erweiterung des Augsburger Labors der Sicherheitsstufe 2 (BSL2) ergänzt nun das bereits vor einem Jahr am Helmholtz Munich Campus in Neuherberg eröffnete Sicherheitslabor der Stufe 3 (BSL3). 

Dr. Michael Frieser, administrativer Geschäftsführer von Helmholtz Munich, erklärt: „Die Unterstützung der Europäischen Union hat es ermöglicht, unsere Labore nach dem allerneuesten Stand der Technik zu gestalten. Damit können unsere herausragenden Forscherinnen und Forscher aktiv zur Verhinderung zukünftiger Pandemien beitragen.“ 

Atemwegsinfekte und Umweltinteraktionen im Fokus 

In Augsburg haben bereits erste Forschungsarbeiten begonnen. Der Schwerpunkt der Forschung liegt hier im Bereich Allergien und translationale Forschung zur Wechselwirkung zwischen Menschen und Umwelt. Die Forschenden untersuchen die Verbindung zwischen Umwelteinflüssen, insbesondere Aerosolen, und Krankheiten sowie die Identifizierung von COVID-19-Biomarkern zur Früherkennung von Krankheitsverläufen. Insbesondere die Messung und Quantifizierung von Viruspartikeln in Aerosolen in Patientenzimmern und öffentlichen Räumen wird die Entwicklung hochsensibler Frühwarnsysteme für Pandemien ermöglichen. 

"Nicht nur mit diesen neuen Geräten und Laborkapazitäten, sondern auch mit den gefestigten Kooperationen und den Möglichkeiten zur weiteren Zusammenarbeit sind wir besser gewappnet für die nächste Pandemie. Aber wir möchten eigentlich noch viel mehr. Wir möchten die Erreger finden und erkennen, bevor sie sich verbreiten. Wir möchten Zusammenhänge der Verbreitung durch Aerosole so gut kennen, dass wir sie gezielt erkennen und unschädlich machen können, bevor sie Schaden anrichten. Wir möchten immunologische Zusammenhänge und auch die Bedeutung von Umweltfaktoren so gut kennen, dass wir unsere Gesundheit so stärken können, dass Erreger es schwerer haben mit uns. In diesem Sinne ist dieses Projekt ein Projekt, das uns aktiv voranbringt, eine gute Investition in unser aller Zukunft und Gesundheit," erklärt Prof. Claudia Traidl-Hoffmann, Direktorin am Helmholtz Munich Institut für Umweltmedizin (IEM) und Professorin für Umweltmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg. 

Auf dem Campus von Helmholtz Munich in Neuherberg bei München wenden Wissenschaftler:innen ebenfalls bereits hochmoderne mikroskopische, molekulare und strukturbiologische Nachweis-methoden an, um die Folgen von Atemwegsinfekten für die Lunge und andere Organe zu untersuchen und neue Medikamente zu entwickeln, um Organschäden zu verhindern. In Kollaboration mit dem Universitätsklinikum Augsburg steht die Luftübertragung von Viren, die Atemwegsinfekte auslösen, im Fokus.  

Ein starkes Forschungsnetzwerk 

Neben der neuen Laborausstattung bilden Helmholtz Munich und das Universitätsklinikum Augsburg ein optimales Forschungsnetzwerk, um einen Beitrag zur Pandemic Preparendess zu leisten, erläutert Prof. Dr. Andreas Rathgeber, Vizepräsident für Bildungserfolg, Lehre und Studium, der Universität Augsburg: "Mit dieser Ausstattung ergeben sich langfristig viele spannende Kooperationsmöglichkeiten zwischen unseren Institutionen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden hier interdisziplinär zu Fragestellungen forschen, die einen großen Teil der Weltbevölkerung betreffen: Exposition, Luftverschmutzung, Klimawandel, Infektionskrankheiten oder Krebs. Diese Probleme kann und soll niemand allein lösen und die heute eröffneten Labore werden ein Ort gelebter Interdisziplinarität, um Lösungen für diese großen Fragen zu finden."  

 

Über die Wisschenschaftlerinnen

Prof. Traidl-Hoffmann, Direktorin des Helmholtz Munich-Instituts für Umweltmedizin (IEM) und Professorin für Umweltmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg 

Prof. Protzer, Direktorin des Instituts für Virologie bei Helmholtz Munich und an der Technischen Universität München (TUM)