Schon gewusst? Wie du trotz Hitze und Klimawandel gesund bleiben kannst?
Wissenswertes über Gesundheitsfürsorge und Widerstandsfähigkeit gegenüber Hitze und anderen Auswirkungen des Klimawandels.
Interview mit Prof. Claudia Traidl-Hoffmann, Direktorin des Instituts für Umweltmedizin.
Wissenswertes über über Gesundheitsfürsorge und Widerstandsfähigkeit gegenüber Hitze und anderen Auswirkungen des Klimawandels.
Interview mit Prof. Claudia Traidl-Hoffmann, Direktorin des Instituts für Umweltmedizin.
“Ich möchte Bedingungen schaffen, in der trotz Umweltveränderungen alle gesund leben können!"
Prof. Claudia Traidl-Hoffmann, Direktorin des Instituts für Umweltmedizin, Helmholtz Munich.
Prof. Claudia Traidl-Hoffmann verfolgt das Ziel, nachhaltige und präventive Ansätze zu entwickeln, die zukünftige Generationen schützen können.
Was bedeutet Prävention für Sie?
CTH: Für mich als Ärztin bedeutet Prävention im Kontext von Hitze, Klimawandel und Gesundheit, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um Einzelpersonen und Gemeinschaften vor den negativen Auswirkungen eines sich verändernden Klimas zu schützen. Das umfasst, das Bewusstsein für Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit Hitze und Klimawandel zu schärfen und die Bevölkerung darüber zu informieren, wie sie diese Risiken mindern können. Ebenso gehört dazu die Gestaltung und Anpassung städtischer Räume: Hitzebelastung muss reduziert werden - beispielsweise durch mehr Grünflächen, bessere Gebäudeisolation und mehr kühle Rückzugsorte. Es ist entscheidend, sich für politische Maßnahmen einzusetzen und diese umzusetzen, die Treibhausgasemissionen reduzieren, nachhaltige Praktiken zu fördern und sicherzustellen, dass gefährdete Bevölkerungsgruppen Zugang zu notwendigen Ressourcen haben.
Es ist auch wichtig, Gesundheitssysteme auszurüsten, um Klima-bedingte Gesundheitsprobleme wie Hitzeschläge und Atemwegsprobleme durch Schulungen, Ressourcen und Notfallpläne zu bewältigen. Die Unterstützung von Forschung, um die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels besser zu verstehen und innovative Lösungen zur Prävention und Minderung dieser Effekte zu entwickeln, ist ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil. Insgesamt bedeutet Prävention, umfassende, vorausschauende Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit angesichts zunehmender Umweltherausforderungen zu schützen.
Sind heutzutage Allergien häufiger?
Seit Mitte der 1950er Jahre ist ein exponentieller Anstieg der Allergien zu verzeichnen, eine wahre Flut, die erst jetzt langsam abflacht. Wissenschaftler:innen sagen voraus, dass bis zur Mitte des Jahrhunderts die Hälfte der Weltbevölkerung eine Allergie haben wird.
Der Klimawandel ist an dieser Entwicklung maßgeblich beteiligt: Er ist dafür verantwortlich, dass mehr Menschen Allergien entwickeln und dass Menschen in Europa, einschließlich Deutschland, stärker darunter leiden. Die Pollensaison wird länger, es gibt mehr Pollen in der Luft und Pollen werden aufgrund stressbedingter Reaktionen von Pflanzen auf veränderte Wachstumsbedingungen allergener.
Warum engagieren Sie sich für Resilienz und Therapie?
CTH: Mein Engagement für die Entwicklung von Lösungen zur Resilienz und Therapie umweltbedingter Erkrankungen ist mit als Ärztin wichtig und auch persönlich ein großes Anliegen - es wird angetrieben von dem Bedarf meiner Patient:innen.
Meine Motivation war immer, die Menschen gesund zu halten, damit Ärzt:innen – im besten Fall – nicht viel zu heilen haben. Ich habe die Entwicklung von Krankheiten immer als einen sehr komplexen Prozess mit vielen Einflussfaktoren gesehen. Die Resilienz, also das Vermögen, trotz herausfordernder Bedingungen, sich anzupassen und gesund zu leben, inspiriert mich dazu, die Grenzen der medizinischen Forschung und Innovation zu erweitern.
"Ich bin eine sehr optimistische Person und glaube daran, dass wir unser Leben positiv beeinflussen können."
Prof. Claudia Traidl-Hoffmann
Ich bin eine sehr optimistische Person und glaube daran, dass wir unser Leben beeinflussen können. Diese Einstellung treibt meine Leidenschaft an, nachhaltige und präventive Ansätze zu entwickeln, die zukünftige Generationen schützen können. Ich brenne dafür, eine gesündere Welt zu schaffen, in der jeder gedeihen kann, unabhängig von seiner Umwelt. Diese Mission ist mehr als eine berufliche Pflicht; sie ist ein herzlicher Ruf, einen bleibenden Unterschied zu machen.
Prof. Claudia Traidl-Hoffmann erforscht Krankheiten, die durch Umweltfaktoren verursacht und verschlimmert werden, insbesondere Allergien. Zusammen mit ihrem Team hat sie neue Erkenntniss über die Entstehung von Allergien gewonnen und neue Auslöser für allergische Immunreaktionen in Pollen entdeckt. Als Dermatologin unterstützt sie Betroffene auf ihrem Weg zu einer gesünderen Zukunft. Mit ihrem internationalen und interdisziplinären Team arbeitet sie in nationalen und multinationalen Netzwerken und ist eine gefragte Expertin von Medien und Politik.
Letzte Aktualisierung: Juni 2024
Mehr zu Prof. Claudia Traidl-Hoffmann und ihre Forschung
Prof. Claudia Traidl-Hoffmann ist Direktorin des Institute of Environmental Medicine.
Kontakt: claudia.traidl-hoffmann@helmholtz-munich.de Profil:Prof. Claudia Traidl-Hoffmann
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