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©TUM / Helmholtz Zentrum München

ERC Grants: Erfolgswelle für das Helmholtz Zentrum München hält an

Awards & Grants, IDO, IBMI,

Das Helmholtz Zentrum München wurde mit zwei ERC Consolidator Grants für biomedizinische Spitzenforschung in den Bereichen Metabolische Erkrankungen und Bioengineering ausgezeichnet. Im Jahr 2020 vergab der Europäische Forschungsrat (ERC) insgesamt acht ERC Grants an das Zentrum. Dies ist ein bedeutsamer Erfolg für das Helmholtz Zentrum München und ein bemerkenswertes Ergebnis im internationalen Wettbewerb.

„Das Helmholtz Zentrum München ist eines der weltweit führenden Forschungszentren, das sich voll und ganz darauf fokussiert, wesentliche Beiträge für eine gesündere Gesellschaft zu leisten. Heute hat der Europäische Forschungsrat erneut die herausragende Arbeit zweier unserer Spitzenforscher gewürdigt. Beide leisten einen wichtigen Beitrag dazu, umweltbedingte Erkrankungen noch besser zu verhindern und zu bekämpfen”, sagt Prof. Matthias Tschöp, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz Zentrums München. „Die Tatsache, dass wir allein in diesem Jahr acht und mit den beiden neuen Preisen insgesamt 39 ERC-Förderungen einwerben konnten, beweist, dass unsere innovative Strategie nachhaltig greift. Wir sind stolz darauf, ein sichtbares Aushängeschild für die translationale Gesundheitsforschung in Deutschland zu sein.“

Mit seinen Consolidator Grants will der Europäische Forschungsrat Forscherinnen und Forscher, die nach ihrem PhD-Abschluss bereits sieben bis zwölf Jahre Erfahrung gesammelt haben und eine vielversprechende wissenschaftliche Erfolgsbilanz vorweisen, dabei unterstützen, ihre eigene Forschungsgruppe aufzubauen oder zu stärken. Die Maximalförderung beträgt zwei Millionen Euro, die über einen Zeitraum von fünf Jahren ausgezahlt werden kann.

Die Gewinner des Helmholtz Zentrums München und ihre Projekte im Überblick:

Prof. Dr. Paul Pfluger, Stoffwechsel und metabolische Erkrankungen:
Fettleibigkeit mit all ihren Begleiterkrankungen ist in nur wenigen Jahrzehnten von einer Randerscheinung zu einem globalen Gesundheitsproblem mutiert. Abnehmen ist für viele Betroffene lebenswichtig, der hart erkämpfte Erfolg ist jedoch oftmals nur von kurzer Dauer. Das verlorene Gewicht wird nach Beenden der Diät wieder zugenommen. Das Aufspüren der molekularen Prozesse, die für diesen Jojo-Diät-Effekt verantwortlich sind, ist das erklärte Ziel von Paul Pfluger. Dafür forscht er an zwei großen Themenbereichen: Erstens, an den molekularen Grundlagen der Resistenz gegen das Sättigungshormon Leptin, sowie an Medikamenten zur Gewichtsabnahme die auf Leptin-Sensibilisierung basieren. Zweitens, an epigenetischen Mechanismen die den Jojo-Effekt bewirken und der Rolle bestimmter Neuronen in diesem Prozess. Mithilfe von CRISPR-Cas9-Technologie will Pfluger herausfinden, ob es ein epigenetisches Gedächtnis für Fettleibigkeit gibt, das durch die Manipulation dieser Neuronen ausgelöscht werden kann. Mit diesem Ansatz erhofft sich Pfluger, den Grundstein für nachhaltige Adipositas-Therapien der Zukunft zu legen.

Erfahren Sie mehr über Paul Pfluger

Dr. Andre C. Stiel, Bioengineering:
Die biomedizinische Forschung ist abhängig von leistungsstarker Bildgebung. Derzeitig eingesetzte Verfahren liefern keine ausreichenden Informationen über die Verteilung von Zellen und Chemikalien im Körper von lebenden Tieren. Die neuartige Optoakustische Bildgebung hingegen erreicht eine größere Eindringtiefe, höhere Auflösung sowie ein weiteres Sichtfeld. Trotz dieser Vorteile benötigt die Optoakustik Werkzeuge wie genetisch kodierte Reporter und Sensoren, um die Lokalisierung und Verteilung von Zellen und Chemikalien untersuchen zu können. Diese Werkzeuge will Andre C. Stiel liefern, indem er seine Expertise mit Reportern, die auf photoschaltbaren Proteinen basieren, für die Optoakustik nutzbar macht. Diese Proteine können auf Licht reagieren, mit dem das Tier von außen durchleuchtet wird, und das Signal des Reporters ein- und ausschalten – ein einzigartiger Mechanismus, der es erlaubt, das Reportersignal vom Hintergrund (z.B. Blut) zu trennen und ihn so praktisch unsichtbar zu machen. Damit könnten Forschende Zellen über eine längere Zeit hinweg beobachten, ihre Wechselwirkungen visualisieren und die Verteilung von Chemikalien in vivo abbilden. Stiel hofft, dass die Technologie künftig in der Krebsforschung und Neurobiologie eingesetzt werden kann und zu einem besseren Verständnis der Funktionsweise des Immunsystems führt.
Erfahren Sie mehr über die Forschungsarbeit von Andre C. Stiel