Expert Hour im Bundestag

Erste "Expert Hour" im Deutschen Bundestag: Daten als Innovationstreiber für KI-gestützte Medizin

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Helmholtz Munich, das biomedizinische Spitzenforschungszentrum aus München, war gestern im Bundestag mit seiner ersten "Expert Hour" zu Gast. Mit dem neuen Veranstaltungsformat informiert Helmholtz Munich zukünftig regelmäßig über politisch relevante Gesundheits- und Forschungsthemen und unterstützt mit seinen herausragenden Experten die Arbeit im politischen Raum. Beim heutigen Auftakt stand das Thema "Daten als Innovationstreiber für KI-gestützte Medizin" im Mittelpunkt.

Aktuell berät der Bundestag die Gesetze zur Nutzung von Gesundheitsdaten (GDNG) sowie zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens (DigiG). Diese legen den rechtlichen Rahmen für die Gesundheitsforschung in den kommenden Jahren. Zudem ist jüngst die KI-Strategie der Bundesregierung veröffentlicht worden. In diesem Kontext informierte Helmholtz Munich als europaweit größter Hub für künstliche Intelligenz in der Medizin über die Potentiale der KI-Forschung und brachte seine Erfahrungen als international agierendes Forschungszentrum in die laufende parlamentarische Diskussion ein. 

„Es ist essentiell Gesundheitsdaten besser für die Wissenschaft zugänglich zu machen – ohne dabei persönlichen Datenschutz einzuschränken. Nur so können wir die Chancen künstlicher Intelligenz effektiv nutzen, um trotz aller Herausforderungen unser sich rasch verändernden Umwelt lebenslange Gesundheit zu ermöglichen“, so der wissenschaftliche Geschäftsführer von Helmholtz Munich Prof. Dr. med. Dr. h.c. Matthias H. Tschöp. Gemeinsam mit Kollegen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften hat er bereits 2022 ein Positionspapier zu diesem Thema veröffentlicht.  

Die Präsentationen von Prof. Dr. Julia Schnabel, Direktorin des Instituts für Maschinelles Lernen in der biomedizinischen Bildgebung und Dr. Carsten Marr, Direktor des Instituts AI for Health bei Helmholtz Munich verdeutlichten die Potentiale der KI-Forschung für die Menschen. Konkrete Anwendungsfälle wurden beleuchtet und Handlungsbedarfe aufgezeigt. 

Dr. Carsten Marr lenkte den Fokus auf den Einsatz von KI für die Diagnostik schwerer Bluterkrankungen: "KI entlastet das Gesundheitssystem, da durch eine schnellere Diagnose und präzise Klassifizierung der Krankheit die richtige Therapie früher zum Einsatz kommt," sagt Dr. Carsten Marr. Mit Hilfe von AI ist der Schritt hin zur Präzisionsmedizin und zur Verbesserung der Gesundheit des Patienten leichter möglich. 

Prof. Dr. Julia Schnabel betonte die Schlüsselrolle von KI bei der Früherkennung von Krankheiten. Ihr Vortrag zeigte auf, wie durch KI medizinisches Fachpersonal entlastet werden kann und Ressourcen für frühe Diagnosen im Bereich Lungenkrebs und Alzheimer geschafft werden können. „Aber es braucht dringend allgemeine Standards und digitale Infrastrukturen für den Einsatz von KI in der Gesundheitsforschung, mit Datensolidarität und Datenspenden“, erläutert Prof. Dr. Schnabel. „Denn gerade die Entdeckung von Krankheiten im Frühstadium bietet bessere Behandlungsmöglichkeiten und womöglich Heilungschancen - Daten retten leben!“ 

Die beiden Vorträge unterstrichen den Beitrag der Spitzenforschung von Helmholtz Munich im Bereich personalisierter Prävention und Präzisionsmedizin und zeigten, wie KI für eine Verbesserung der Gesundheit der Menschen eingesetzt werden kann. Dafür braucht es dringend einen erleichterten Zugang zur Nutzung der Patientendaten und eine rasche Implementierung des European Health Data Spaces (EHDS). Nur so können wir in Deutschland die Förderung des medizinischen Fortschritts und Innovationen im Gesundheitswesen weiter vorantreiben. 

 

Weitere Informationen: 

Mehr zur Forschung von Helmholtz Munich im Bereich künstlicher Intelligenz >> hier

Link zum Positionspapier der BAdW „Nutzung von persönlichen Daten in der Krankenversorgung und medizinischen Forschung“. 

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