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© Astrid Eckert, TU Muenchen

Prof. Dr. Ulrike Protzer

Direktorin des Instituts für Virologie (VIRO)

„Viren sind molekulare Maschinen, die ihren Wirt dazu nutzen, sich auszubreiten. Wenn wir diese Prozesse beobachten, können wir Evolution und Immunreaktionen in Echtzeit nachvollziehen und mit diesem Wissen Viruserkrankungen bekämpfen.“

 

 

Prof. Dr. Ulrike Protzer

Direktorien des Instituts für Virologie (VIRO)

„Viren sind molekulare Maschinen, die ihren Wirt dazu nutzen, sich auszubreiten. Das erlaubt uns, Evolution und Immunreaktionen in Echtzeit nachzuvollziehen. Das tiefe Verständnis dieser Prozesse nutze ich, um Viruserkrankungen zu bekämpfen.“

Akademischer Werdegang

Ulrike Protzer will Virus-bedingte Infektionskrankheiten verstehen und kontrollieren. Bereits vor der Pandemie war die Virologin international für ihre Erkenntnisse und neuen Therapieansätze im Bereich der Virus-Hepatitis bekannt. Seitdem das SARS-CoV-2 Coronavirus eine weltweite Pandemie ausgelöst hat, ist sie eine der gefragtesten Expertinnen in Sachen Covid-19 für Politik und Medien.

Ulrike Protzer ist eine Netzwerkerin, denn sie weiß: Um Viren zu bekämpfen, müssen viele Menschen interdisziplinär und auf unterschiedlichen Plattformen zusammenarbeiten. Sie selbst verwirklicht dieses Networking aus Überzeugung: Sie ist Direktorin des Instituts für Virologie bei Helmholtz Munich und an der Technischen Universität München (TUM), Sprecherin der „Translational Unit Hepatitis“ im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) sowie mehrerer nationaler und EU-weiter Forschungsverbünde.

Mit ihrem Team am Institut für Virologie erforscht Protzer die molekularen Prozesse der Virus-Wirt-Interaktion – das bedeutet: Sie will verstehen, wie Viren es schaffen, beispielsweise den Organismus eines Menschen dazu zu bringen, sich zu vermehren – und was der Körper dem möglicherweise entgegensetzt. Mit diesem Wissen will Protzer neue Therapien gegen Virus-Infektionen entwickeln und bestehende optimieren. Ihr Fokus liegt dabei auf der Virus-Hepatitis und COID-19. Daneben interessiert das Team um die Virologin, wie das Immunsystem Viren erkennt und bekämpft, ob von den Eltern geerbte Viren ein Krankheitsrisiko darstellen und wie Viren am besten als Impfvehikel oder therapeutische Werkzeuge verwendet werden können. Die Power, neue Erkenntnisse aus diesen Bereichen schnell in die Anwendung zu bringen, verdankt das Team wieder Protzers großem Talent, zu netzwerken: Durch Protzers Talent, wissenschaftlich zu kooperieren, arbeitet das Institut für Virologie eng mit dem Universitätsklinikum „Rechts der Isar“ und Ärzten deutschland- und europaweit zusammen und kann so im Labor entdeckte Zusammenhänge an Patienten:innen erforschen und neue Therapieansätze in die Klinik bringen.

Für ihre herausragenden Transferleistungen von der Grundlagenforschung in klinisch anwendbare Therapiemöglichkeiten wurde der Virologin 2022 mit dem DZIF-Preis für Translationale Forschung ausgezeichnet. Mit dem Bayerischen Verdienstorden wurde ihre wertvollen Leistungen in den ersten zwei Jahren der Pandemie im Bereich der Pandemiebekämpfung gewürdigt.

 

Werdegang von Prof. Dr. Ulrike Protzer:
Ulrike Protzer studierte Medizin an der Universität in Erlangen, wo sie 1989 promovierte. Nach einer klinischen Ausbildung in der Schweiz, in Südafrika, Frankfurt und Mainz zur Fachärztin für Innere Medizin ging sie 1996 als Postdoktorandin an das Zentrum für Molekulare Medizin der Universität Heidelberg und konzentrierte sich hier auf das Gebiet der Virologie. In ihrer Habilitation im Jahr 2000 widmete sie sich der Virus-Wirts-Interaktionen des Hepatitis B-Virus. Protzer baute eine unabhängige Forschungsgruppe auf und ging nach zwei Jahren an die Uniklinik Köln, wo sie bis 2007 eine Nachwuchsgruppe zur Molekularen Infektiologie leitete. 2005 wurde sie Fachärztin für Medizinische Mikrobiologie und Virologie. Ende des Jahres 2007 wurde sie im Rahmen einer Doppelberufung Direktorin des Instituts für Virologie von Helmholtz Munich und der Technischen Universität München.

 

  • TherVacB: Leitung des EU Konsortium TherVacB, um den bei Helmholtz Munich entwickelten therapeutischen Impfstoff für die Hepatitis B in die klinische Prüfung zu bringen
  • TherVacB PLUS: Leitung eines deutschlandweiten Konsortium, um TherVacB mit einer Antikörper-Therapie zu kombinieren
  • DZIF TTU Hepatitis: Entwicklung Antikörper- und T-Zellbasierter Immuntherapien für die Hepatitis B
  • DZIF Antivirale Medikamente: Entwicklung eines Rezeptor-Trap als breit einsetzbare Alternative zu monoklonalen Antikörpern gegen SARS-CoV-2
  • Kollaboration mit Spin-Off SCG Cell Therapy: T-Zelltherapie des HBV-assoziierten hepatozellulären Karzinoms

 

 

 

 

Skills und Expertise

Virologie  Hepatitis B  Hepatitis C  Covid-19 Virus-Wirt-Interaktion   Immuntherapie Impfung 

Professionelle Karriere

1996

Fachärztin für Innere Medizin

1997-2002

Postdoc am Center für Molekular Biologie, Heidelberg

2002-2007

Leiterin der Nachwuchsgruppe zur Molekularen Infektiologie an der Universität Köln

2005

Fachärztin für Medizinische Mikrobiologie und Virologie

2007

Doppelberufung zur Direktorin des Instituts für Virologie von Helmholtz Munich und der Technischen Universität München

2011-2019

Mitglied eines Dreier-Vorstands des Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF)

since 2019

Sprecherin des Translation Unit Hepatitis.

Ehrungen und Preise

2022
Award of the Bavarian Order of Merit
2021
DZIF Prize for Translational Research
2020
Heinz Meier-Leibnitz Medal

Die wichtigsten Publikationen

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Private Gedanken

"Wissenschaft ist keine Meinung! Wissenschaft erhebt Daten und interpretiert Sie im Dialog und Diskurs."

"Man kann (fast) jedem (fast) alle biologische Zusammenhänge erklären, wenn man die essentiellen Punkte herausarbeitet."

 

"Alle Menschen sind gleich – Infektionserreger und v.a. Viren machen einem das sehr schnell klar!"

 

"Wissenschaft ist keine Meinung! Wissenschaft erhebt Daten und interpretiert Sie im Dialog und Diskurs."

"Man kann (fast) jedem (fast) alle biologische Zusammenhänge erklären, wenn man die essentiellen Punkte herausarbeitet."

 

"Alle Menschen sind gleich – Infektionserreger und v.a. Viren machen einem das sehr schnell klar!"

 

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