Erster Patient erhält neues Medikament zur Behandlung von Hirntumoren
In einer laufenden klinischen Phase-1-Studie zur Behandlung des bösartigen Glioblastoms wurde dem ersten Patienten eine Dosis eines neuartigen Medikaments verabreicht, das auf einem bei Helmholtz Munich entwickelten Antikörper basiert. Dieser innovative Wirkstoff, gekoppelt mit einem Radionuklid des radiopharmazeutischen Biotechnologieunternehmens ITM Isotope Technologies Munich, zielt darauf ab, verbleibende Krebszellen zu beseitigen, die gegen herkömmliche Therapien resistent sind, und bietet somit das Potenzial für eine vollständige Eliminierung.
Das Universitätsklinikum Münster ist Sponsor der Studie, die in Krankenhäusern in Münster, Essen, Köln und Würzburg durchgeführt wird. Prof. Reinhard Zeidler, der die Grundlagenforschung bei Helmholtz Munich leitete und den Übergang zur klinischen Studie wissenschaftlich begleitete, sagt: „Die Phase-1-Studie baut auf präklinischen Daten auf, die darauf hindeuten, dass Radiopharmazeutika eine potenzielle neue Methode darstellen, mit der die bisherigen Herausforderungen des Glioblastoms umgangen werden können. Dieser neuartige Wirkstoffkandidat ist einzigartig in seiner Fähigkeit, sich leicht im Gewebe zu verteilen – eine pharmazeutische Eigenschaft, die das Potenzial hat, die Behandlung und die Ergebnisse für Patientinnen und Patienten, die mit einer Hirntumordiagnose konfrontiert sind, wirklich zu verbessern.“
Mehr erfahren über den aktuellen Stand der klinischen Studie in der Pressemitteilung von ITM: ITM, Helmholtz Munich and University Hospital Münster Announce First Patient Dosed in Phase I Investigator-Initiated Glioblastoma Trial
Über den Wissenschaftler
Prof. Dr. Reinhard Zeidler, Leiter der Forschungsgruppe „Therapeutische Antikörper“ am Institut für Strukturbiologie bei Helmholtz Munich