Carsten Marr gilt als Pionier auf dem Gebiet KI-gestützter Methoden zur Verbesserung der Diagnostik und Therapie hämatologischer Erkrankungen. „Ich möchte KI-Methoden näher an den Patienten bringen und in die klinische Anwendung überführen“, so Marr. Zudem will er gemeinsam mit klinisch forschenden Kolleg:innen des LMU Klinikums neuartige zelltherapeutische Ansätze entwickeln. "Die enge Zusammenarbeit zwischen Helmholtz Munich und LMU Klinikum schafft ideale Bedingungen, um translationale Forschung voranzubringen“, freut sich Prof. Dr. Dr. Michael von Bergwelt, Direktor der Medizinischen Klinik III.
Wissenschaftlicher Werdegang
Nach dem Studium der theoretischen Physik an der TU München und am Max-Planck-Institut für Quantenoptik wandte sich Carsten Marr der theoretischen Biologie zu. Seine an der TU Darmstadt mit dem Jahrgangspreis ausgezeichnete Promotion befasste sich mit der Architektur biologischer Netzwerke. Forschungsaufenthalte führten ihn u. a. nach München, Bremen und Edinburgh. 2013 gründete er bei Helmholtz Munich eine eigene Forschungsgruppe und wurde später stellvertretender Direktor des Institute of Computational Biology.
In interdisziplinären Projekten entwickelte Marr wegweisende KI-Methoden für biomedizinische Anwendungen – etwa zur Vorhersage von Stammzellentscheidungen oder zur Leukämieerkennung in Blutausstrichen. Für seine Arbeiten zur Einzelzellanalyse wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit einem ERC Consolidator Grant.