La Caixa Foundation fördert Entwicklung regenerativer Diabetes-Therapie
Helmholtz Munich arbeitet gemeinsam mit der Universitat Pompeu Fabra (UPF) in Barcelona an einem Forschungsprojekt zur Verbesserung der Behandlung von Typ-1-Diabetes (T1D). Das Projekt wird von der la Caixa Foundation mit knapp einer Million Euro gefördert und hat zum Ziel, eine regenerative Zelltherapie zu entwickeln, die eine wirksamere und langfristigere Behandlung der Krankheit ermöglicht. Zum Forschungsteam gehört der renommierte Diabetesexperte Prof. Heiko Lickert von Helmholtz Munich. Gemeinsam mit Dr. Lorenzo Pasquali von der UPF untersucht er den Zusammenhang zwischen Entzündungsprozessen und der genetischen Veranlagung für T1D. Das Ziel ist die Entwicklung insulinproduzierender Zellen aus Stammzellen, die eine erhöhte Widerstandskraft gegenüber entzündlichen Einflüssen aufweisen.
Herausforderungen in der Behandlung von Typ-1-Diabetes überwinden
Typ-1-Diabetes ist eine chronische Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse angreift und zerstört. Dies führt zu dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten und einem erhöhten Risiko für schwere Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Betroffene sind daher ihr Leben lang auf Insulininjektionen angewiesen. In den letzten Jahren ist es Wissenschaftler:innen gelungen, Bauchspeicheldrüsenzellen aus pluripotenten Stammzellen zu gewinnen. Doch nach einer Transplantation sind diese laborgezüchteten Zellen unweigerlich entzündlichen Reaktionen ausgesetzt, was zu ihrem schrittweisen Abbau und letztlich zum Wiederauftreten der Erkrankung führt.
Entwicklung stressresistenter Betazellen für eine langfristige Therapie
Das Forschungsprojekt mit dem Titel „Generating Stress-Resistant β-Cells for Cell Replacement Therapy“ verfolgt das Ziel, Betazellen zu entwickeln, die widerstandsfähig gegenüber Entzündungen sind. Diese zentrale Herausforderung hat den Erfolg von Zellersatztherapien bislang erheblich begrenzt. Durch ihre Überwindung soll eine nachhaltige und langfristige Behandlungsmöglichkeit für Menschen mit Typ-1-Diabetes geschaffen werden.
Heiko Lickert, Direktor des Instituts für Diabetes- und Regenerationsforschung bei Helmholtz Munich, betont die Bedeutung dieser Forschung: „Unsere Arbeit konzentriert sich auf eines der größten Hindernisse bei der Zellersatztherapie für Typ-1-Diabetes – die Immunabstoßung. Durch die Entwicklung stressresistenter Betazellen wollen wir eine nachhaltigere Behandlung ermöglichen, die das Leben der Betroffenen erheblich verbessern könnte.“
Lorenzo Pasquali, Gruppenleiter an der UPF, fügt hinzu: „Das gewonnene Wissen wird die Grundlage dafür schaffen, insulinproduzierende Zellen zu entwickeln, die in der Lage sind, die Herausforderungen durch Entzündungen zu überstehen, und somit einen bedeutenden Durchbruch in der Zellregenerationstherapie ermöglichen.“