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Maria-Elena Torres-Padilla Portrait
Helmholtz Munich | ©Petra Nehmeyer

Maria-Elena Torres-Padilla neues Mitglied der Leopoldina

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Als Nationale Akademie der Wissenschaften bietet die Leopoldina wissenschaftsbasierte Politikberatung für politische Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit. Sie fördert eine wissenschaftlich aufgeklärte Gesellschaft und eine verantwortungsvolle Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Prof. Maria-Elena Torres-Padilla von Helmholtz Munich und der Ludwig-Maximilians-Universität München wurde aufgrund ihrer außergewöhnlichen Arbeit in den Bereichen Epigenetik, Reprogrammierung und Stammzellen als neues Mitglied gewählt.

Die Leopoldina wurde 1652 als Gelehrtengesellschaft gegründet und im Jahr 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften ernannt. Sie vertritt die deutsche Wissenschaftsgemeinschaft weltweit und bietet Fachwissen aus nahezu allen Forschungsbereichen. In diesem Jahr wurde Maria-Elena Torres-Padilla auf Grund ihres Beitrags im Bereich der Lebenswissenschaften und Epigenetik als Mitglied gewählt. Die Anerkennung ihrer Leistungen durch die Leopoldina bekräftigt ihre innovative Vision, ihre Beharrlichkeit bei der Bewältigung wissenschaftlicher Herausforderungen und ihre bahnbrechende Forschung auf den Gebieten der Epigenetik, Stammzellen und Entwicklungsbiologie. Zudem bekräftigt ihre Wahl auch die international anerkannte Vorreiterrolle von Helmholtz Munich im Bereich der Stammzellforschung. Torres-Padilla betont: "Ich fühle mich sehr geehrt von dieser Auszeichnung und sehe sie als das Ergebnis gemeinsamer harter Arbeit aller Menschen, die in meinem Labor tätig sind, für die ich sehr glücklich und dankbar bin."

Torres-Padilla ist Direktorin des Stem Cell Centers bei Helmholtz Munich, Direktorin des Instituts für Epigenetik und Stammzellen sowie Direktorin für Biomedizin am Helmholtz Pioneer Campus und Lehrstuhlinhaberin für Stammzellbiologie an der Fakultät für Biologie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Ihre klare Mission lautet: "Den Zellkern knacken, um das wahre Potenzial einer Zelle freizusetzen". Im Laufe ihrer Karriere hat sie sich darauf konzentriert, grundlegende Entwicklungsschritte zu verstehen: Regulation des Zellschicksals, Reprogrammierung und Stammzellen. Insbesondere möchte sie herausfinden, wie die zelluläre Plastizität durch epigenetische Prozesse kontrolliert wird.

Ihre Forschungsgruppe untersucht die Etablierung und Aufrechterhaltung der Totipotenz sowie die experimentelle Manipulation der zellulären Plastizität und der epigenetischen Reprogrammierung nach der Befruchtung bei Säugetieren. "Das Verständnis des entscheidenden Übergangs von Stammzellen zum Erlangen eines Zellschicksals ist wichtig, um Entwicklungsprozesse zu verstehen, hilft uns aber auch dabei, diesem Prozess näherzukommen und zu lernen, wie wir ihn zur Regeneration und Zelltherapie nutzen können, indem wir Zellen 'à la carte' erzeugen", erklärt sie.

Neben ihrer Forschungsarbeit widmet Torres-Padilla ihre Karriere der nächsten Generation wissenschaftlicher Führungskräfte, indem sie diese aktiv fördert. Darüber hinaus möchte sie die Integration von Wissenschaft in die Gesellschaft vorantreiben und setzt sich für ethische und verantwortungsbewusste Forschung ein. Sie ist davon überzeugt, dass der Schlüssel zum Erfolg in den Menschen liegt, mit denen man zusammenarbeitet: "Denken Sie nicht, dass Sie besser sind als die Personen, die Sie einstellen, nur weil Sie älter sind. Bauen Sie zusammen etwas auf! Die Anerkennung des gesamten Labors ist sehr wichtig; jeder hat unterschiedliche Rollen, unterschiedliche Ziele."

 

Mehr über Maria-Elena Torres-Padilla

Maria-Elena Torres-Padilla absolvierte ihr Biologiestudium an der Nationalen Universität von Mexiko und promovierte am Pasteur-Institut in Paris. Während ihrer Postdoc-Zeit am Gurdon-Institut der Universität Cambridge nutzte sie frühe Maus-Embryos als Modellsystem, um die zentrale Rolle von Histonmodifikationen und Chromatinregulatoren bei der Entscheidung des Zellschicksals während der frühen Säugetierentwicklung aufzudecken.

Im Jahr 2008 gründete sie ihre eigene Forschungsgruppe, die sich der Entschlüsselung der epigenetischen Prinzipien widmet, die die epigenetische Reprogrammierung und die zelluläre Plastizität bei Säugetieren steuern. Dadurch trägt sie dazu bei, unser Verständnis für das Verändern des Chromatins und dessen Auswirkungen auf die Zellpotenz und Reprogrammierung zu erweitern.

Torres-Padilla erhielt zahlreiche Auszeichnungen, internationale Fördermittel und Anerkennungen für ihren Beitrag zur Wissenschaft und Gesellschaft, darunter unter anderem: 2021 wurde sie zum Mitglied der Academia Europeae gewählt, seit 2019 ist sie Arbeitspaketleiterin und Gründungsmitglied der europäischen Initiative LifeTime und 2017 war sie Co-Vorsitzende des jährlichen Treffens des Weltwirtschaftsforums "Summer Davos".