Dürre Landschaft

Weltweite Wassernot: WBGU fordert klimaresilientes Wassermanagement

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Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) warnt in seinem neuen Gutachten „Wasser in einer aufgeheizten Welt“ vor einer zunehmenden Verschärfung der globalen Wassernotlagen. Die Expert:innen, darunter Helmholtz Munich Forscherin Prof. Claudia Traidl-Hoffmann, überreichten am 11. Oktober 2024 ihre Ergebnisse an Bundesumweltministerin Steffi Lemke und den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, Mario Brandenburg.

Der WBGU erstellt wissenschaftliche Analysen, Konzepte und Lösungsangebote für globale Nachhaltigkeit durch unabhängiges und interdisziplinäres Arbeiten. Im neuen Bericht wird betont, dass der globale Wasserkreislauf durch den Klimawandel massiv beeinflusst wird. Zunehmende Dürren, Überschwemmungen und die ungleiche Verteilung von Wasser führen regional zu schwerwiegenden Wassernotlagen, die auch politische und gesellschaftliche Systeme destabilisieren können.

Um Wassermangelkrisen frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken, schlägt der WBGU die Einführung einer internationalen „Water Mapping Initiative“ vor. Diese Initiative soll helfen, Krisenentwicklungen zu identifizieren, wissenschaftliche Erkenntnisse zu verbreiten und Lösungsansätze in die Politik zu überführen.

Zukunftssichere Lösungen entwickeln

Eine internationale Wasserstrategie soll auf den kommenden UN-Wasserkonferenzen 2026 und 2028 ausgehandelt werden. Ziel ist es, den Schutz der Wasserressourcen als gemeinsames globales Anliegen zu etablieren und bestehende Konventionen zu stärken. Neben dem „blauen“ Wasser (z.B. Flüsse, Seen, Grundwasser) müsse auch das „grüne“ Wasser (Bodenfeuchtigkeit für das Pflanzenwachstum) stärker in den Fokus rücken.

Auch auf lokaler Ebene fordert der WBGU klimaresiliente Wassermanagement-Systeme, die sich den veränderten Bedingungen anpassen können. Der Schutz der Wasserqualität müsse durch eine konsequente Umsetzung des Zero-Pollution-Ansatzes, eine umweltpolitische Strategie der Europäischen Union, und eine nachhaltige Wasserwirtschaft sichergestellt werden. Der Wissenschaft kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Sie muss präzise Echtzeitdaten und langfristige Szenarien zu lokalen Wasserhaushalten liefern, um Wassermanagementpläne zu entwickeln, die den Herausforderungen des Klimawandels standhalten.

„Der Schutz unserer Wasserressourcen ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung, mit der Wissenschaft als Schlüssel zu nachhaltigen Ansätzen. Weltweit suchen Gesellschaften und Politik nach Lösungen, um Wasser gerechter zu verteilen und die Wasserqualität zu erhalten. Dafür brauchen wir bessere, schnellere Methoden zur Überwachung und Verbesserung der Wasserqualität. Ubiquitäre Chemikalien müssen frühzeitig erkannt und gestoppt werden, um zukünftige Desaster wie PFAS zu vermeiden. Die Auswirkungen und Beseitigung von Mikroplastik und der Einsatz von Stoffen wie Lithium erfordern wissenschaftliche Begleitung.“ 

Helmholtz Munich Wissenschaftlerin Prof. Claudia Traidl-Hoffmann, die 2022 in das neunköpfige WBGU-Gremium berufen wurde und dort den Bereich der Medizin vertritt

Als Medizinerin war es für Claudia Traidl-Hoffmann von zentraler Bedeutung die Kernbotschaften von „Gesund leben auf einer gesunden Erde“, dem Thema des vorherigen Papiers, in das neue Gutachten mitzunehmen. Die zunehmende Wasserverschmutzung in vielen Teilen der Erde, aber auch die ungenügende Qualität von Fließgewässern in Deutschland bergen enorme Gefahren für die menschliche Gesundheit und die Biodiversität, von der wiederum unsere Gesundheit abhängt.

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