Fabian Theis in die Leopoldina aufgenommen
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat Prof. Fabian Theis als Mitglied aufgenommen und würdigt damit seine herausragenden Beiträge zur Computational Biology und zur Anwendung Künstlicher Intelligenz in der biomedizinischen Forschung. Diese angesehene Mitgliedschaft, die durch ein anspruchsvolles, mehrstufiges Auswahlverfahren vergeben wird, zählt zu den höchsten wissenschaftlichen Auszeichnungen in Deutschland und unterstreicht Theis’ wegweisende Arbeit auf diesem Gebiet.
Die 1652 gegründete Leopoldina ist eine unabhängige wissenschaftliche Akademie, die evidenzbasierte Politikberatung leistet und den interdisziplinären Austausch fördert. Sie vereint führende Wissenschaftler:innen unterschiedlichster Disziplinen, deren Forschung maßgeblich zur Weiterentwicklung ihrer Fachgebiete beiträgt. Mit seiner Aufnahme wird Fabian Theis Teil dieses renommierten Netzwerks von Forschenden, deren Arbeiten weitreichenden Einfluss auf Wissenschaft und Gesellschaft haben.
Pionierarbeit für KI-gestützte biomedizinische Forschung
Als Leiter des Computational Health Center bei Helmholtz Munich und Professor an der Technischen Universität München (TUM) forscht Theis an der Schnittstelle von Künstlicher Intelligenz und Lebenswissenschaften. Sein Team entwickelt innovative maschinelle Lernverfahren, um zelluläre Heterogenität zu entschlüsseln, Zellentwicklungen nachzuverfolgen und zelluläre Reaktionen vorherzusagen – Erkenntnisse, die für die Weiterentwicklung regenerativer Medizin, Krankheitsmodelle und personalisierter Therapien von zentraler Bedeutung sind. Besonders in der Einzelzellgenomik hat seine Arbeitsgruppe maßgebliche Beiträge geleistet, etwa zur Kartierung der Vielfalt menschlicher Zelltypen.
Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde Theis mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, der höchsten deutschen Forschungsauszeichnung. Als Mitbegründer des Human Cell Atlas – einer globalen Initiative zur vollständigen Kartierung aller menschlichen Zelltypen – hat er entscheidend dazu beigetragen, KI-gestützte Ansätze in der biomedizinischen Forschung voranzutreiben und die Zukunft der Präzisionsmedizin aktiv mitzugestalten.
„Ich fühle mich sehr geehrt, nun erneut Teil der Leopoldina zu sein – nachdem ich vor über zehn Jahren bereits Mitglied der Jungen Akademie war. Ich freue mich auf den interdisziplinären Austausch in diesem einzigartigen Rahmen und darauf, gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen die Chancen KI-gestützter biomedizinischer Forschung zu diskutieren und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung für alle beizutragen“, sagte Theis anlässlich seiner Wahl.
Über die Leopoldina
Als Nationale Akademie der Wissenschaften leistet die Leopoldina unabhängige wissenschaftsbasierte Politikberatung zu gesellschaftlich relevanten Fragen. Dazu erarbeitet die Akademie interdisziplinäre Stellungnahmen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. In diesen Veröffentlichungen werden Handlungsoptionen aufgezeigt, zu entscheiden ist Aufgabe der demokratisch legitimierten Politik. Die Expertinnen und Experten, die Stellungnahmen verfassen, arbeiten ehrenamtlich und ergebnisoffen. Die Leopoldina vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien, unter anderem bei der wissenschaftsbasierten Beratung der jährlichen G7- und G20-Gipfel. Sie hat rund 1.700 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern und vereinigt Expertise aus nahezu allen Forschungsbereichen. Sie wurde 1652 gegründet und 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Die Leopoldina ist als unabhängige Wissenschaftsakademie dem Gemeinwohl verpflichtet.
Weitere Informationen: www.leopoldina.org