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Cellular Reprogramming Necklace by Anna Dumitriu photo credit Audrey Rose Mizzi large_QUER
©Audrey Rose Mizzi

Das RepliFate Artist-in-Residence-Programm Wissenschaft durch eine künstlerische Linse

In einer Welt, in der wissenschaftliche Innovation zunehmend interdisziplinär vernetzt wird, verfolgt das RepliFate Artist-in-Residence-Programm das Ziel, Kunst und Wissenschaft noch enger miteinander zu verbinden. Unter der Leitung von Prof. Maria-Elena Torres-Padilla bei Helmholtz Munich und mit Unterstützung der Europäischen Union fördert diese Initiative die Zusammenarbeit zwischen Künstler:innen und Wissenschaftler:innen, um die komplexen Mechanismen der DNA-Replikation und deren weitreichende Auswirkungen auf Zellschicksale und Krebsentwicklung zu erforschen.

In einer Welt, in der wissenschaftliche Innovation zunehmend interdisziplinär vernetzt wird, verfolgt das RepliFate Artist-in-Residence-Programm das Ziel, Kunst und Wissenschaft noch enger miteinander zu verbinden. Unter der Leitung von Prof. Maria-Elena Torres-Padilla bei Helmholtz Munich und mit Unterstützung der Europäischen Union fördert diese Initiative die Zusammenarbeit zwischen Künstler:innen und Wissenschaftler:innen, um die komplexen Mechanismen der DNA-Replikation und deren weitreichende Auswirkungen auf Zellschicksale und Krebsentwicklung zu erforschen.

Ein kreativer Ansatz zur DNA-Forschung

Das EU-geförderte RepliFate-Projekt, das im Rahmen der Marie-Sklodowska-Curie-Maßnahmen der Europäischen Kommission durchgeführt wird, vereint neun europäische Institutionen, um die Rolle der DNA-Replikation bei der Bestimmung zellulärer Ergebnisse und Krankheitsverläufe zu untersuchen. In dem Bewusstsein, dass wissenschaftliche Entdeckungen von vielfältigen Perspektiven profitieren, lädt das Artist-in-Residence-Programm Künstler:innen ein, in Laboren mit Forschenden zu interagieren, modernste Technologien zu erproben und komplexe biologische Prozesse in künstlerische Erlebnisse zu übersetzen.

Pionierhafte Erforschung der Epigenetik

Im Rahmen des ersten Artist-in-Residence-Programms am Institut für Epigenetik & Stammzellen (IES) bei Helmholtz Munich erweckte die Künstlerin Anna Dumitriu die Wissenschaft der Epigenetik und Stammzellforschung zum Leben. Mit ihrem Projekt „The Mutability of Memories and Fates“ untersuchte Dumitriu, wie Zellen ihr Schicksal „erinnern“ und verband dabei hochmoderne Wissenschaft mit kulturellen Fragestellungen.

Über vier Jahre hinweg arbeitete Dumitriu eng mit dem IES zusammen und kombinierte wissenschaftliche Technologien mit künstlerischen Medien. Ihre Werke wurden in ganz Europa und den USA ausgestellt, darunter mehrfach im Deutschen Museum in München. Eine umfassende Ausstellung ihrer Arbeiten fand im Juni 2024 in Österreich statt.

Durch ihre Arbeit möchte Dumitriu die Neugier anregen und tiefere Einblicke in das Wachstum und die Veränderungsfähigkeit von Zellen bieten. „Meine Ausstellung verbindet alte Mythen mit moderner Wissenschaft und eröffnet neue Perspektiven für das Gesundheitswesen und das Leben“, erklärt sie.

Anna Dumitriu, Maria-Elena Torres-Padilla und Kuratorin Claudia Schnugg im Gespräch über das Projekt "Die Veränderlichkeit von Erinnerungen und Schicksalen".

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Kreativität trifft auf zelluläre Narrative

Aufbauend auf Dumitrius Vermächtnis wurden drei Künstlerinnen ausgewählt, die mit ihren einzigartigen Ansätzen an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft arbeiten. Jede von ihnen kollaboriert mit einer Gruppe von Doktoranden und Wissenschaftlern, die sich von einem Forschungsthema inspirieren lassen.

Solveig Lill untersucht unter dem Thema „Gesichter von Stress und Bösartigkeit“ (“Faces of Stress and Malignance”), wie sich Stress und Krankheiten visuell und emotional manifestieren, indem sie die Instabilität von Zellen mit menschlicher Wahrnehmung verknüpft.

Pei-Ying Lin beschäftigt sich mit dem Thema „(In)Stabilität und Schadensreparatur“ (“In(Stability) and Damage Repair”) und erforscht die Zerbrechlichkeit, Anpassungsfähigkeit und Widerstandskraft von Zellen mittels Mixed Media und experimenteller Techniken.

Helen Pynor arbeitet unter dem Titel „Transformation durch Replikation“ (“Transformation through Replication”) und untersucht die Grenzbereiche zellulärer Identität sowie die rätselhafte Natur des Schicksals, indem sie biomolekulare Prozesse in eindrucksvolle künstlerische Darstellungen verwandelt.

Die Residenzen begannen Anfang 2024 und verlaufen in einem hybriden Prozess bis 2025. Unter der Kuratierung von Claudia Schnugg, die auch Dumitrius Residenz betreute, erhalten die Künstlerinnen die Gelegenheit, sich in die wissenschaftliche Umgebung von Helmholtz Munich und anderer europäischer Partnerinstitutionen einzubringen. Ihre künstlerischen Ergebnisse werden abschließend auf der RepliFate-Konferenz 2026 präsentiert.

Drei Künstlerinnen, drei Perspektiven

Für Helen Pynor ist ihre Zeit bei Helmholtz Munich eine tiefgehende Erforschung der Konzepte von Leben und Tod sowie der feinen Grenze zwischen dem Lebendigen und dem Nichtlebendigen. Sie betrachtet die DNA-Replikation und Zellteilung als Momente der Transformation – empfindliche Prozesse, die leicht fehlgehen können. Durch ihre Zusammenarbeit mit den RepliFate-Doktoranden und ihre Zeit im Labor von Maria-Elena Torres-Padilla gewinnt sie neue Erkenntnisse über die unvorhersehbare Natur biologischer Prozesse. „Diese Ereignisse geschehen zu schnell und sind zu mikroskopisch, als dass wir sie wirklich erfassen könnten“, beschreibt sie. Die winzigen Spuren, die sie hinterlassen – die sie als „Geister“ oder „Nachbilder“ bezeichnet – bilden einen zentralen Aspekt ihrer Arbeit.

Solveig Lills erstes Jahr in der Residenz ist von Entdeckungen und neuen Einsichten geprägt. „Es ist inspirierend, Experimente aus erster Hand zu erleben“, sagt sie. „Die Gespräche mit den Wissenschaftlern haben mir neue Perspektiven eröffnet und geholfen, meine künstlerische Vision zu verfeinern.“

Pei-Ying Lin beschäftigt sich in ihrem ersten Jahr mit dem Konzept der „Strickfehler“. „Ich bin fasziniert von der Vorstellung, dass die DNA-Transkription trotz Fehlern weiterlaufen muss. Ich erforsche dieses Phänomen durch Stricktechniken“, erklärt sie. Eine ihrer Arbeiten ist ein spitzenartiges Textil, bei dem Fehler als prägendes Merkmal dienen. „Dies führt zu der Frage, ob DNA-Replikation und -Reparatur ebenfalls eine eigene ästhetische Dimension besitzen.“

Die drei Künstlerinnen verändern die Art und Weise, wie wir über Biologie denken, indem sie unsichtbare Prozesse sichtbar machen. Gemeinsam regen sie neue Diskussionen an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Leben an.

Über Maria-Elena Torres-Padilla

Prof. Maria-Elena Torres-Padilla ist Direktorin des Stammzellzentrums (rotierend), Direktorin des Instituts für Epigenetik und Stammzellen und Direktorin für Biomedizin am Helmholtz Pioneer Campus. Außerdem hat sie den Lehrstuhl für Stammzellbiologie an der Fakultät für Biologie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) inne.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Prof. Maria-Elena Torres-Padilla mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2025 ausgezeichnet. Der Preis, die höchste wissenschaftliche Auszeichnung Deutschlands, würdigt ihre herausragenden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Stammzellbiologie und Frühentwicklung.

Kontakt: torres-padilla@helmholtz-muenchen.de
Profil: Prof. Maria-Elena Torres-Padilla

Letzte Aktualisierung: Mai 2025.