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RNA research and therapy
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Förderung der MicroRNA-Forschung zur Optimierung von Typ-1-Diabetes-Therapien

Awards & Grants, Diabetes, IDF,

Die Type 1 Diabetes Grand Challenge, eine Partnerschaft zwischen der Steve Morgan Foundation, Diabetes UK und Breakthrough T1D (ehemals JDRF), hat die Förderung eines wegweisenden Forschungsprojekts angekündigt, das von Forschenden bei Helmholtz Munich und dem Imperial College London geleitet wird. Die Wissenschaftler:innen werden untersuchen, wie MicroRNAs die Funktion und das Überleben insulinproduzierender Betazellen beeinflussen, um wirksame, langanhaltende Therapien zu entwickeln und die Lebensqualität von Patient:innen mit Typ-1-Diabetes zu verbessern.

Dr. Teresa Rodriguez-Calvo, Gruppenleiterin am Institut für Diabetesforschung bei Helmholtz Munich, wird gemeinsam mit Dr. Aida Martinez-Sanchez und Dr. Prashant Srivastava vom Imperial College London (ICL) erforschen, wie MicroRNAs (miRNAs) – winzige Moleküle in unseren Zellen, die verschiedene Gene ein- und ausschalten und die Zellfunktionen verändern – die Funktion und das Überleben von Betazellen beeinflussen.

miRNAs: Stärkung des Überlebens von Betazellen für Typ-1-Diabetes-Therapie

Bei Typ-1-Diabetes werden die Betazellen in der Bauchspeicheldrüse durch das Immunsystem zerstört. Unterschiede in den miRNAs könnten erklären, warum manche Betazellen anfälliger für den Angriff des Immunsystems sind und warum Betazellen, die im Labor aus Stammzellen hergestellt werden, derzeit nicht so gut funktionieren wie natürliche Betazellen.

MicroRNAs sind winzige Moleküle, die für das Überleben und die Gesundheit der insulinproduzierenden Betazellen unerlässlich sind. Allerdings sind nicht alle Betazellen gleich – einige sind resistenter gegen Immunangriffe, während andere anfälliger sind. Auch sind manche Betazellen besser darin, Insulin freizusetzen. In diesem Projekt werden wir innovative molekulare und zellbiologische Techniken nutzen, um zu untersuchen, ob miRNAs zu diesen Unterschieden beitragen. Herauszufinden, welche miRNAs gezielt verändert werden können, könnte uns ermöglichen, die optimalen Betazellen im Labor zu erzeugen“, erklärt Dr. Aida Martinez-Sanchez, Dozentin am Imperial College London.

Wenn wir verstehen, wie miRNAs das Überleben und die Funktion von Betazellen beeinflussen, könnte dies zur Entwicklung leistungsfähiger, im Labor gezüchteter Betazellen führen. Diese Zellen wären widerstandsfähiger gegen Immunangriffe und Abstoßung und könnten somit den Weg für langanhaltende, wirksame Therapien für Menschen mit Typ-1-Diabetes ebnen“, ergänzt Dr. Teresa Rodriguez-Calvo, Wissenschaftlerin bei Helmholtz Munich.

Neue Hoffnung für Menschen mit Typ-1-Diabetes

Betazelltherapien werden entwickelt, um Menschen mit Typ-1-Diabetes wieder die eigene Insulinproduktion zu ermöglichen. Für die etwa 341.000 Erwachsenen in Deutschland, die laut der Deutschen Diabetes Gesellschaft mit Typ-1-Diabetes diagnostiziert sind, zielen diese Therapien darauf ab, die Notwendigkeit von täglichen Insulininjektionen oder -pumpen und die ständige Blutzuckerkontrolle zu beseitigen, sowie Komplikationen zu verhindern. Die Entwicklung immunresistenter Betazelltherapien könnte ihre Wirksamkeit verlängern und die Notwendigkeit von Immunsuppressiva verringern.

Die Type 1 Diabetes Grand Challenge beschleunigt Durchbrüche in der Diabetesforschung, indem sie die Zusammenarbeit von Forschenden, Klinikern und Innovatoren fördert. Sie finanziert Projekte, die neue Ansätze zur Erforschung und Behandlung von Typ-1-Diabetes untersuchen, mit dem Ziel, die Lebensqualität der Patient:innen zu verbessern und potenzielle Therapien voranzutreiben.