m4 Award 2025 geht an Helmholtz Munich für Innovation in der RNA-Therapie
Forschende bei Helmholtz Munich sind mit dem Vorgründungs-Wettbewerb m4 Award 2025 für ihr Projekt SYNTRA ausgezeichnet worden. Ziel des Projekts ist die Entwicklung neuer Verfahren zur Verabreichung von RNA-basierten Medikamenten mithilfe künstlicher Intelligenz (KI). Der Preis fördert innovative Projekte in der Biomedizin in Bayern und wurde im Rahmen der BioM-Konferenz BayOConnect in München verliehen.
Das SYNTRA-Projekt
RNA-Therapien gelten als potenzieller Ansatz zur Behandlung verschiedener Erkrankungen, indem sie Zellen dazu anregen, bestimmte Proteine zu produzieren. Die gezielte und sichere Zustellung von RNA an die jeweils relevanten Zellen stellt jedoch eine Herausforderung dar. Das Projekt SYNTRA, entwickelt von Forschenden des Institute of Developmental Genetics (IDG) und des Institute of Computational Biology (ICB) am Helmholtz Munich, nutzt KI, um spezielle Transportvehikel zu entwerfen. Diese sollen therapeutische RNA gezielt in bestimmte Zelltypen einschleusen. Ziel ist es, die Wirksamkeit von RNA-Therapien zu erhöhen und potenzielle Nebenwirkungen zu verringern.
Förderung von Innovationen in der biomedizinischen Frühphase
Der m4 Award stellt Fördermittel von bis zu 500.000 € pro Projekt zur Verfügung, um die frühe Entwicklung biomedizinischer Technologien zu unterstützen und medizinische Herausforderungen anzugehen. In der aktuellen Förderrunde wurden insgesamt 2,5 Millionen € an fünf Forschungsteams aus Bayern vergeben. Die geförderten Projekte befassen sich mit unterschiedlichen Krankheitsbildern, darunter Alzheimer, Krebs und rheumatoide Arthritis. Ziel der Förderung ist es, den Übergang von der Grundlagenforschung zur Entwicklung und Ausgründung anwendungsorientierter Therapiekonzepte zu ermöglichen.
Die Gewinner des m4 Award 2025 bei Helmholtz Munich:
Dr. Florian Giesert
Prof. Dr. Fabian Theis
Prof. Dr. Wolfgang Wurst
Leon Hetzel
Dr. Christoph Gruber
SYNTRA: AI-unterstützte Entwicklung synthetischer RNA-Transfervehikel
Der gezielte Transport therapeutischer RNA ist entscheidend für moderne Gentherapien – und bisher eine große Hürde. SYNTRA entwickelt mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) RNA-Transfervehikel (STVs), die erstmals eine sichere und präzise RNA-Therapie ermöglichen. Generative KI kommt dabei zum Einsatz, um Designvarianten dieser Vehikel zu erzeugen. Diese Modularität erlaubt es, therapeutische RNA hochpräzise und effizient in krankheitsrelevante Zelltypen einzubringen. Dies ermöglicht es, mithilfe von STVs eine Vielzahl von genetischen und nichtgenetischen Erkrankungen zu adressieren.
Über den m4 Award
Mit dem 2011 von BioM, der Netzwerkorganisation der Biotechnologiebranche in München und Bayern, initiierten m4 Award fördert der Freistaat Bayern innovative Produkte, Technologien oder Dienstleistungen junger Unternehmen, welche die Weiterentwicklung der Medizin der Zukunft entscheidend vorantreiben. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben, 17 Ausgründungen konnten seither realisiert werden.