Klima und Gesundheit
Unsere Umwelt verändert sich schnell und Veränderung im Klima hinterlassen deutliche Spuren. Extreme Wetterbedingungen – wie steigende Temperaturen und Hitze, schwere Kälteeinbrüche und schwankende Niederschläge – verstärken die Ursachen und Folgen verschiedener Krankheiten, von Asthma und Allergien bis hin zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes. Bei Helmholtz Munich erforschen wir das komplexe Zusammenspiel zwischen Klima und Mensch. Wir analysieren Daten aus Deutschlands größter bevölkerungsbasierter Gesundheitsstudie, die Millionen menschlicher Proben umfasst, und arbeiten an Lösungen für die enormen Herausforderungen des Klimawandels für unsere Gesundheit.
Unsere Umwelt verändert sich schnell und Veränderung im Klima hinterlassen deutliche Spuren. Extreme Wetterbedingungen – wie steigende Temperaturen und Hitze, schwere Kälteeinbrüche und schwankende Niederschläge – verstärken die Ursachen und Folgen verschiedener Krankheiten, von Asthma und Allergien bis hin zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes. Bei Helmholtz Munich erforschen wir das komplexe Zusammenspiel zwischen Klima und Mensch. Wir analysieren Daten aus Deutschlands größter bevölkerungsbasierter Gesundheitsstudie, die Millionen menschlicher Proben umfasst, und arbeiten an Lösungen für die enormen Herausforderungen des Klimawandels für unsere Gesundheit.
Das Klima und der Klimawandel beeinflussen unsere Umwelt und Gesundheit. Wir erforschen die Schnittstellen zwischen Umwelt und Mensch und entwickeln Lösungen für eine gesündere Zukunft.
Wir atmen den Klimawandel: Infografiken
Weiterführende Lektüre
Die Einschätzung zu hitzebedingter Übersterblichkeit ist ein zentrales Element der Vorhersage der Effekte des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit. Bisher basierten die Schätzungen der hitzebedingten Todesfälle in Deutschland durch das Robert Koch-Institut (RKI) auf wöchentlichen Mortalitätsaufzeichnungen. In dieser Studie werden erstmals höher aufgelöste Daten - d.h. die tägliche Gesamtmortalität in Verbindung mit den Tagesmitteltemperaturen - aus allen Bundesländern verwendet, um die hitzebedingte Sterblichkeit in Deutschland von 2000 bis 2023 abzuschätzen.
Huber V, Breitner-Busch S, He C, Matthies-Wiesler F, Peters A, Schneider A: Heat-related mortality in the extreme summer of 2022—an analysis based on daily data. Dtsch Arztebl Int 2024; 121: 79–85. DOI: 10.3238/arztebl.m2023.0254
Mit dem globalen Temperaturanstieg werden extreme Hitzeereignisse voraussichtlich häufiger und intensiver werden. Extreme Hitze verursacht ein breites Spektrum an gesundheitlichen Auswirkungen, einschließlich eines allgemeinen Anstiegs der Morbidität und Mortalität. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass es zwar genügend epidemiologische Belege für einen hitzebedingten Anstieg der Gesamtmortalität gibt, die Belege für den Zusammenhang zwischen Hitze und ursachenspezifischen Todesfällen wie der Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen (und deren spezifischere Ursachen) jedoch begrenzt sind und die Ergebnisse widersprüchlich sind. Vorhandene systematische Übersichten und Meta-Analysen epidemiologischer Studien über Hitze und die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben die verfügbaren Erkenntnisse zusammengefasst. Die Zielgruppe solcher Übersichten beschränkt sich jedoch hauptsächlich auf den spezifischen Bereich der Umweltepidemiologie. Diese übergreifende Perspektive soll Fachleuten des Gesundheitswesens einen umfassenden Überblick über die jüngsten epidemiologischen Belege für den Zusammenhang zwischen extremer Hitze und der Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen geben.
Nidhi Singh, Ashtyn Tracy Areal, Susanne Breitner, Siqi Zhang, Stefan Agewall, Tamara Schikowski and Alexandra Schneider: Heat and Cardiovascular Mortality: An Epidemiological Perspective. 25 Apr 2024, Circulation Research. 2024;134:1098–1112
Niedrigere Lufttemperaturen und Kälteperioden wurden mit einem höheren Krankheitsrisiko in Verbindung gebracht, aber ihre kurzfristige Auswirkung auf Myokardinfarkte (MI) ist noch nicht vollständig verstanden. Diese Studie hatte zum Ziel, zu untersuchen, wie sich diese Bedingungen auf Krankenhausaufenthalte aufgrund von MI in Schweden auswirken. Die Ergebnisse zeigen ein erhöhtes Risiko für MI-bedingte Krankenhausaufenthalte 2 bis 6 Tage nach der Exposition gegenüber niedrigeren Temperaturen und Kälteperioden.
Ni, W, Stafoggia, M, Zhang, S. et al. Short-Term Effects of Lower Air Temperature and Cold Spells on Myocardial Infarction Hospitalizations in Sweden. JACC. 2024 Sep, 84 (13) 1149–1159. DOI: /10.1016/j.jacc.2024.07.006
Menschen mit Atemwegserkrankungen sind besonders betroffen, wenn die hohen Temperaturen zusätzlich mit erhöhter Luftverschmutzung einhergehen. Hitzebedingte Lungenprobleme wie eine erhöhte pulmonale Belastung etwa durch hitzebedingte Hyperventilation und erhöhte Luftverschmutzung sowie mit kardialer Beeinträchtigung und Pneumonien assoziierte Effekte erhöhen das Risiko für Mortalität und Morbidität während Hitzewellen für betroffene Patient:innen.
Matthies-Wiesler, N. Nidens, S. Karrasch & A. Schneider: Zeitschrift für Pneumologie Volume 20, March 2023, p. 133-143.
Während Hitzewellen steigt das Risiko für nierenbedingte Morbidität und Mortalität an. Insbesondere treten akute Nierenschädigungen, Harnsteine, Elektrolytentgleisungen und Harnwegsinfektionen auf. Auch chronische Nierenerkrankungen werden als eine mögliche Folge des Klimawandels diskutiert. Für Nierenpatient:innen stellt das Zusammenspiel von Hitze, Luftschadstoffen und anderen Umweltfaktoren eine besondere Belastung dar.
N. Nidens et. al: Climate Change up Close: Heat Waves Implications and Prevention, 13. June 2023, Die Nephrologie, p. 203-212.